Internationale Drittmittelprojekte unter schwierigen Bedingungen – Verbreitung und Transfer, Teil 1  

Sobald ein Drittmittelprojekt begonnen hat, besteht in der Regel eine Verpflichtung, die Neuigkeiten, Aktualisierungen, Erfolge und Ergebnisse des Projektes mit der Öffentlichkeit zu teilen. „Dissemination“ ist ein Begriff, der von der Europäischen Kommission in diesem Zusammenhang verwendet wird. Alle Projekte sollen ihre Erfahrungen und Erfolge teilen, damit sich diese auch nach Abschluss der Vorhaben auswirken können.

Während der Pause eines internationalen Projekttreffens in Südfrankreich – Ende 2017 | © FOM

Das Hauptziel dabei ist, die Projekte bekannt zu machen und die Entwicklung der Projektergebnisse zu unterstützen. Dies trägt auch dazu bei, die Profile der Organisationen, die das Projekt durchführen, zu schärfen, neue Möglichkeiten zur Erweiterung des Projekts zu schaffen und Partnerschaften für die Zukunft aufzubauen. Die Verbreitungsaktivitäten müssen im Rahmen der Berichtspflichten detailliert dargelegt und nachgewiesen werden. Daher sollte dies zu Beginn, während und nach einem Projekt berücksichtigt werden. Zu den Dingen, die geteilt werden können, gehören neue Ansätze zur Lösung eines Problems, Produkte wie E-Learning-Tools und Handbücher, Fallstudien zu bewährten Verfahren, Broschüren und einiges mehr.

Viel genutzte Anlässe, um Neuigkeiten, Aktualisierungen und Erfolge laufender Projekte zu verbreiten, sind unter normalen Umständen internationale Partnertreffen. Diese wurden vor der Corona-Pandemie rollierend bei den beteiligten Partnerorganisationen durchgeführt. Ziel dieser Treffen war der Austausch zwischen den Beteiligten, die Diskussion von (Teil-)Ergebnissen und Abstimmungen zu formalen Aspekten des weiteren Projektablaufs. Weitere Anlässe waren Besuche von Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Delegationsreisen oder die Teilnahme an internationalen Tagungen und Konferenzen. In den Projekten der FOM waren neben Deutschland beispielsweise die Länder Bulgarien, Estland oder Österreich Ziele derartiger Aktivitäten.

Die entsprechenden Beiträge, die der Verbreitung dienten, wurden nach Möglichkeit optisch attraktiv gestaltet – bspw. durch Gruppenfotos, die den Ort des Treffens erkennen ließen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die jeweiligen Projekte zu lenken und den europäischen Charakter zu transportieren. Die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Twitter oder LinkedIn, begleitend zur Durchführung, ermöglichten es, der Öffentlichkeit realistische Eindrücke des Geschehens zu vermitteln.

Noch unmittelbar vor den weltweiten coronabedingten Einschränkungen entstand so im Februar 2020 beispielsweise ein Beitrag zu einem Workshop in Polen, bei dem es um die Bedarfe pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz ging.

Aktivitäten wie internationale Partnertreffen, Delegationsreisen und Tagungen vor Ort entfallen aktuell bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie.  Sie werden ersetzt durch virtuelle Formate z. B. in Form von Videokonferenzen oder Webinaren. Damit stehen die Projektbeteiligten nicht nur vor der Herausforderung, diese Aktivitäten fachlich und technisch zu organisieren, sondern auch davor, die Verbreitungsstrategien neu denken und umsetzen zu müssen.

Sechs internationale Projekte werden aktuell an der FOM Hochschule durchgeführt. Diese werden durch Förderinstitution wie Erasmus+, den Europäischen Sozialfonds (ESF), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert. Die dargestellte Herausforderung gilt aktuell für diese internationalen Projekte:

Beispiele zu den neuen Disseminationswegen aus einigen der aufgeführten Projekte folgen im Rahmen dieser heute gestarteten Beitragsreihe hier im Forschungsblog in den nächsten Wochen und Monaten.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation

Ines Kösters M.A. | Internationale Forschungsprojekte

Dipl.-Kfm. Gerrit Landherr | EU-Referent

25.09.2020