Digitale Vernetzung für personalisierte Lungenkrebstherapien: FOM Forschende beim Deutschen Krebskongress in Berlin
Das KompetenzCentrum für Medizinoekonomie (KCM) der FOM ist am Forschungsprojekt Steuerung personalisierter Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung von Behandlungspartnern und Patienten (DigiNet) beteiligt, das eine Optimierung der Tumortherapie für Lungenkrebspatientinnen und -patienten zum Ziel hat.

Hintergrund
In Deutschland sind 2022 über eine Viertelmillion Menschen an Krebs verstorben. Die WHO prognostiziert einen alarmierenden Anstieg der weltweiten Krebserkrankungen bis 2050. Personalisierte Krebstherapien, die molekulare Tumordiagnostik mit anschließender medikamentöser Behandlung kombinieren, sind auf dem Vormarsch in der modernen Krebsbehandlung. Präzisionsdiagnostik und medizin sollen in die Regelversorgung überführt werden. Patientinnen und Patienten würden dann von einer heimatnahen, personalisierten Lungenkrebstherapie profitieren, die durch spezialisierte Zentren gesteuert wird. Im Jahr 2021 startete das Projekt DigiNet mit dem Fokus auf digitaler Vernetzung von Patientinnen und Patienten, Behandlungszentren sowie Expertinnen und Experten, um so eine bessere Behandlung zu gewährleisten.
Team der FOM beim Deutschen Krebskongress
Vom 21.02. bis 24.02.2024 fand der 36. Deutsche Krebskongress (DKK) in Berlin statt. Er ist der größte und älteste Fachkongress für Onkologie in Deutschland. Prof. Dr. Florian Kron, der DigiNet an der FOM leitet, und Leonie Eilers M.Sc., wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, nahmen mit einem Posterbeitrag teil.
Das Team um Prof. Kron befasst sich mit der gesundheitsökonomischen Seite des Projekts und präsentierte das Poster mit dem Titel „Implementing the DigiNet intervention from a healthcare management perspective”, das Anreize und Hürden zur Implementierung der Intervention in das bestehende Versorgungssystem beleuchtet.
Dafür wurden Interviews mit 25 Leistungserbringerinnen und -erbringern (Ärztinnen und Ärzte, Dokumentationskräfte, Studienkoordination) durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen großes Interesse an der digitalen Vernetzung und den Wunsch an einer strukturierten Datenbank als die motivierenden Faktoren. Doch die Implementierung der Intervention benötigt in der alltäglichen Praxis zusätzliche Zeit, an der es im überlasteten medizinischen Gesundheitssystem bereits mangelt. Aus den Umfrageergebnissen wird die Notwendigkeit deutlich, Ressourcen für die Implementierung der Intervention zu organisieren. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um die digitale Vernetzung effektiv in den klinischen Alltag zu integrieren, wozu im Projekt eine strukturelle Modernisierung der Regelversorgung von Lungenkrebspatientinnen und -patienten angestrebt wird.
Die Geschäftsstelle des DigiNet-Projektes hat ihren Sitz am Universitätsklinikum Köln (UKK) (Konsortialführung). Neben der FOM Hochschule wird das Projekt mit zahlreichen Konsortialpartnerinnen und -partnern durchgeführt, u. a. gesetzlichen Krankenkassen, Universitätskliniken und der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. Des Weiteren sind knapp 80 Kooperationspartnerinnen und -partner an der Umsetzung beteiligt.
Mehr Informationen finden Sie in diesem Beitrag sowie auf der DigiNet-Website.
Das Projekt (01NVF20021) wird aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§ 92a Abs. 1 SGB V) durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert.

Ressort Forschungsmanagement der FOM Hochschule | 29.02.2024
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