„Wir würden uns freuen, wenn wir einen Impuls zur Verbesserung der Gesundheit in Europa leisten können“ – europäische Forschung für die Gesellschaft, die Hochschullehre, die Aus- und Weiterbildung  

„Wir würden uns freuen, wenn wir mit unseren Forschungsergebnissen einen Impuls zur Verbesserung der Gesundheit in Europa leisten können“, sagt Yvonne Behrens M.A. Sie forscht am ifgs Institut für Gesundheit & Soziales der FOM Hochschule. Kürzlich hat sie als wissenschaftliche Gesamtkoordinatorin das im Erasmus+-Programm geförderte Projekt „Competences in Health Network Management (Com.HeNet)“ abgeschlossen.

Forschende aus den sechs europäischen Ländern bei der Abschlussveranstaltung des Projekts Com.HeNet an der FOM Hochschule in Essen (das Konsortium ist hier nicht vollständig abgebildet) | © FOM/Tim Stender

Das Ziel, die europäische Gesundheit zu verbessern, hat die FOM gemeinsam mit weiteren fünf europäischen Hochschulen verfolgt. Unter der wissenschaftlichen Projektleitung von Prof. Dr. habil Manfred Cassens hat das Konsortium, basierend auf umfassender Forschung, Lehrmodule zur Aus- und Weiterbildung für das regionale Gesundheitsnetzwerkmanagement erarbeitet.

Erstes Ergebnis war ein internationales Kern-Kompetenzprofil für das Management von Gesundheitsregionen mit der Möglichkeit, das System von Gesundheitsregionen in unterschiedliche europäische Länder zu übertragen. Basierend auf diesem Kompetenzprofil wurden im Projekt sechs englischsprachige Lehreinheiten (siehe Abbildung) entwickelt.

Lehreinheiten für die Ausbildung regionaler Gesundheitsnetzwerkmanagerinnen und -manager | © Yvonne Behrens

Die Lehrmodule wurden im Blended-Learning-Format entworfen, die behandelten Themen beinhalten fiktive Gesundheitsregionen und Fallbeispiele. Der zeitliche Ablauf der Ausbildung: Auf eine theoretische zweimonatige Einarbeitung im Rahmen eines Moodle-Kurses folgt eine fünftägige Präsenzveranstaltung. Bei Letzterer werden die theoretischen Inhalte interaktiv vermittelt.

Im Frühjahr 2022 wurden die Module pilotiert und evaluiert. Insgesamt nahmen 22 Interessierte aus dem europäischen Gesundheitswesen daran teil. „Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die Teilnehmenden einen hohen Wissenszuwachs durch die Module erhalten haben. Sie bauten sowohl Kenntnisse in der Datenerhebung und dem Projektmanagement als auch im Bereich der Kommunikationsfähigkeiten aus“, resümiert die wissenschaftliche Gesamtkoordinatorin Behrens.

Ergänzend zu den Lehrmodulen konnte im Rahmen des Projekts das Lehrbuch „Competences in Health Network Management – A Textbook for Training Regional Health Network Managers“ veröffentlicht werden. Es beinhaltet theoretisches Wissen zu den erstellten Modulen und leitet die Lesenden mittels Lernzielen sowie praktischer Kontrollfragen durch die Kapitel. Das Lehrbuch steht zum kostenfreien Download auf der ifgs-Website bereit.

„Die Ergebnisse fließen bereits in die Lehre an der FOM ein. Die Studierenden interessieren sich sehr für die internationale Forschung der Hochschule. Im Bereich Gesundheitsförderung sowie zur Verdeutlichung der großen Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit, nutze ich das Thema des Managements von Gesundheitsregionen als Beispiel für unterschiedliche Bereiche, wie beispielsweise Empowerment und Partizipation. Ich stelle immer wieder fest, wie Forschungs- und Praxisbezug bei den Studierenden zu besserem Verständnis komplexer wissenschaftlicher Inhalte führt“, freut sich die FOM Wissenschaftlerin Behrens.

„Unter den Teilnehmenden der pilotierten Maßnahme waren neben Studierenden aus dem Gesundheits- und Tourismus-Management ganz verschiedene weitere Personen: Mangerinnen und Manager sowie IT-Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen, Mitarbeitende von Krankenversicherungen, aus der Logopädie sowie dem Sanitätsdienst. Wir sprechen mit dem Projektergebnis also der Aus- und Weiterbildungsmaßnahme somit die unterschiedlichsten Zielgruppen an, fortgeschrittene (klassische) Studierende sowie Personen mit Berufserfahrung – bei den berufsbegleitend Studierenden der FOM haben wir ja sogar beides vereint. Derzeit wird an einer Übertragung der Module in die Praxis gearbeitet“, resümiert Projektleiter Cassens. „Und auch, wenn dieses Projekt damit zunächst abgeschlossen ist, so forschen wir am ifgs dennoch weiter auf dem Feld der Gesundheitsnetzwerke. Beispielsweise im ebenfalls europäischen Projekt ‚Family Health Advisor (FHA)‘, hier erarbeiten wir weiteren thematischen Input für solche Netzwerke.“

Weitere Informationen zum Projekt Com.HeNet gibt es hier im Wissenschaftsblog sowie unter www.fom.de/comhenet.

Das Projekt Com.HeNet wurde (teilweise) aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union unter der Projektnummer 2019 1 DE01 KA203 005025 finanziert.

Das Projekt FHA wird (teilweise) aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union unter der Projekt-ID: 2021-1-PL01-KA220-VET-000028101 finanziert.

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Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 08.11.2022