Entwicklung eines Ausbildungsprogramms für Familien-Gesundheitsberaterinnen und -berater in Deutschland, Polen und Ungarn – neues Projekt an der FOM gestartet
Wenn man sein erstes Kind bekommt, erhält das Thema Gesundheit einen neuen Stellenwert und neue Dimensionen: Man selbst möchte gesund sein, um das Kind gut versorgen zu können. Und mit den ersten Krankheiten eines schutz- und hilfsbedürftigen Kindes beziehungsweise Babys, das noch nicht sagen kann, was ihm fehlt, werden Unterschiede zwischen Familien deutlich, die über gesundheitsrelevantes Vorwissen verfügen – oder eben nicht. Auch variiert das „Wissen“ und die Handhabung im Krankheitsfall in verschiedenen Ländern.
Aufgrund der Pandemiesituation wurde das Themenfeld Krankheitsprävention und wirksame Gesundheitsförderung auf der ganzen Welt nochmals mehr in den Fokus gerückt. Familienbasierte Gesundheitsbildung kann einen wesentlichen Beitrag zur grundlegenden Gesundheit und Prävention leisten.
In einigen europäischen Ländern sind diese Strukturen intensiver und effizienter ausgeprägt als in anderen. Das Projekt „Family Health Advisor (FHA)“ zielt darauf ab, einen Professionalisierungspfad für Familien-Gesundheitsberaterinnen und -berater zu entwickeln, die die Lösungen und Erfahrungen der beteiligten Länder nutzen und interdisziplinäres Fachwissen integrieren. Das Projekt soll so die Stärkung der Gesundheit von Kindheit an fördern und Lebens- und Gesundheitskompetenzen entwickeln. Familienbasierte Gesundheitsinterventionen sollen in einer besseren Bevölkerungsgesundheit münden.
Der Projektfokus liegt auf der Entwicklung einer Methodik für die Arbeit von Familiengesundheitsberatenden und eines entsprechenden Ausbildungsprogramms inklusive eines Kompetenzprofils. Und es sollen Analysen der Bedingungen für die Implementierung von Familien-Gesundheitsberatenden in Familien-Unterstützungssystemen – in den Projekt-Partnerländern – durchgeführt werden. Diese sind Polen (EDU Research Polska Sp. z o.o. als Leadpartner und Cardinal Stefan Wyszynski University), Ungarn (Széchenyi István University) und Deutschland (FOM Hochschule: ifgs Institut für Gesundheit & Soziales sowie IFN Internationales Privatinstitut für Forschung und Netzwerkarbeit in Bildung, Beratung und Management in soziokulturellen Bereichen GmbH).
Folgende Bereiche soll das Ausbildungsprogramm umfassen:
- ressourcenbasierte Familienberatungsunterstützung
- Unterstützung von Menschen mit Behinderungen
- Gesundheitsförderung im Familienlebenszyklus
- Diätetik
- Ernährung
- Bewegungsplanung und -organisation
- Kommunikation
- Beziehung
- Stressbewältigung
- Suchterkrankungen
- Suchtprävention
- Störungen
- Elemente des medizinischen Wissens und
- rechtliche Determinanten der Gesundheitsberatung.
Seitens der FOM ist Prof. Dr. habil. Manfred Cassens, der wissenschaftliche Direktor des ifgs Institut für Gesundheit & Soziales, für das Projekt verantwortlich. „Mit dem aktuell bereits laufenden Projekt ‚Integriertes (medizinisches) Versorgungsnetzwerk für ältere hilfs- und pflegebedürftige Menschen in Harlaching‘ haben wir bereits Gesundheitslotsinnen in einem Pilotprojekt in München installiert. Auf Basis dieser Vorerfahrungen können wir das erste Arbeitspaket des Projektes bereits sehr gut übernehmen. Darin geht es um die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms inklusive Lehr- und Lernmaterialien für Personen, die sich zu Familiengesundheitsberatenden qualifizieren wollen. Dieses Programm wird anschließend von allen Projektpartnerinnen und -partnern reflektiert, ehe es zu einem ersten Testtraining kommt“, so der Wissenschaftler, der Gesundheits- und Sozialmanagement am Hochschulzentrum München lehrt.
Das Projekt Family Health Advirsor wird (teilweise) aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union unter der Projekt-ID: 2021-1-PL01-KA220-VET-000028101 finanziert.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 11.05.2022
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