Die Forschung an der FOM im Jahr 2020, Ausblick auf 2021 – ein Interview anlässlich des soeben erschienenen aktuellen Forschungsberichts  

Der Forschungsbericht 2020 wurde veröffentlicht. Wir wollten wissen, was dieses spezielle Jahr für die Forschung an der FOM bedeutet hat, welches Fazit gezogen werden kann und wie die Aussichten für 2021 sind. Die Antworten darauf gaben uns der Prorektor für Forschung Prof. Dr. Thomas Heupel und der Vize-Kanzler für Forschungsorganisation Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff.

Der Forschungsbericht bilanziert die Gesamtforschungsleistung der FOM und wird jährlich in digitaler und in Printform veröffentlicht. Online kann der aktuelle Bericht kostenfrei von der Website der FOM Hochschule heruntergeladen werden (Foto: FOM/Joanna Waldmann)

Herr Professor Heupel, hinter uns liegt ein besonderes Jahr. Welche Auswirkungen hatte das auf die Forschung und Entwicklung an der FOM? 

Thomas Heupel:Die Auswirkungen der Pandemie stellen für alle Lebensbereiche – auch für Wissenschaft und Forschung sowie Studium und Lehre – eine Herausforderung dar. Und so hatte sie in dem durch den aktuellen Forschungsbericht dokumentierten Berichtsjahr auch einen starken Einfluss auf die Forschung an der FOM. Fortlaufende Analysen der Projekt-Status erfolgten. Nach Abstimmung mit allen an der Umsetzung von Förderprojekten beteiligten Organisationen ergaben sich umfangreiche Änderungen in den Arbeits-, Zeit- und Finanzierungsplänen. Es haben kaum noch wissenschaftliche Tagungen und Konferenzen in Präsenzform stattgefunden. Viele der Konferenzen wurden abgesagt. Für eine ganze Reihe an wissenschaftlichen Tagungen gab es virtuelle Substitute und auch die FOM Hochschule plant für 2021 verschiedene digitale Konferenzformate. 

Herr Hohoff, als Vize-Kanzler haben Sie ja eher die administrativen und organisatorischen Implikationen im Blick. Was waren für Sie die wesentlichsten Besonderheiten im zurückliegenden Jahr?

Christoph Hohoff: Die Pandemie hatte einen starken Einfluss auf die Forschungsorganisation im Berichtsjahr. Es erfolgte ein intensiver virtueller Austausch mit den in weiten Teilen mobil tätigen Mitarbeitenden, die dafür in sehr kurzer Zeit mit den notwendigen technischen Mitteln ausgestattet wurden. Das Besprechungswesen wurde in kürzester Zeit virtualisiert, dies betraf auch Projekt-Meetings bis in den internationalen Bereich. Geplante Delegationsreisen und Forschungsaufenthalte wurden immer wieder verschoben.

Herr Professor Heupel, wie bewerten Sie als Prorektor die Ergebnisse des letzten Jahres?

Thomas Heupel:In einem äußerst angespannten Jahr 2020 konnte der Dialog zu und zwischen den Forschenden digital fortgesetzt werden. Trotz der Einschränkungen konnten aber weitere Projekte erfolgreich beantragt und gewonnen werden. Die Anzahl der in Peer-Review-Verfahren für eine Veröffentlichung vorgesehenen Publikationen ist sogar leicht gestiegen. Unser Sammelband „Künstliche Intelligenz in Wirtschaft & Gesellschaft. Auswirkungen, Herausforderungen & Handlungsempfehlungen“ ist 2020 in der FOM-Edition im Springer Gabler Verlag erschienen. Die Publikation richtet sich an Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft. Im Geleitwort betont die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek, dass der FOM Hochschule „der Transfer aus der Forschung in die Lehre und damit direkt zu den Studierenden [gelingt]. Sie arbeiten häufig in kleinen und mittelständischen Unternehmen. So trägt die FOM maßgeblich dazu bei, das KI-Wissen aus der Forschung in die vielen verschiedenen Unternehmen und Branchen zu tragen.“ Über dieses Geleitwort haben wir uns sehr gefreut.

Es ergibt sich somit kein signifikanter Einbruch der Forschungstätigkeit. Wir hoffen sehr darauf, schon in naher Zukunft wieder aktiv den persönlichen Austausch und Know-how-Transfer innerhalb der Wissenschaft mitgestalten zu können.

Ohne das Zusammenstehen als große Gemeinschaft und persönlich wie auch auf virtuellem Wege intensiv verbundene Individuen wäre das Aufrechterhalten der Forschungsleistungen nicht im gegebenen Maße möglich gewesen. Dafür danken wir allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

Herr Hohoff, welche Forschungs-Highlights können Sie schon jetzt für 2021 absehen?

Christoph Hohoff: An der FOM Hochschule werden im Jahr 2021 eine Reihe reputierlicher Drittmittelprojekte starten. Im Januar konnte bereits das Vorhaben KARAT* unter der Leitung von Prof. Dr. Klumpp am Institut für Logistik- und Dienstleistungsmanagement seine Arbeit aufnehmen (» zur Pressemeldung). Als Partner der RWTH Aachen wurde ein Projekt zur Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgewählt, das ist eine große Ehre für uns. Ebenfalls erfreulich ist, dass ein weiteres Projekt unter Beteiligung der FOM zur Förderung aus Mitteln des Innovationsfonds beim G-BA, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, ausgewählt wurde. Im Laufe des Jahres wird ein Herausgeberwerk zum Wissenschaftsjahr „Bioökonomie“ erscheinen, das ich allen Interessierten empfehlen kann. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr und hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen, insbesondere für den internationalen Austausch, verbessern werden.

Den Forschungsbericht der FOM Hochschule gibt es in digitaler und Printform. Online kann der Forschungsbericht 2020 kostenfrei auf der Website der Hochschule heruntergeladen werden.

*) Das Projekt „Künstliche Intelligenz für gesunde Arbeit in Transport- und Fahrberufen (KARAT)“ wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) durchgeführt und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert:


Das Interview führte Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation | 17.02.2021