Von der Natur lernen: bionische Konstruktion & 3D-Druck – neues Projekt am iaim  

Der digitale Wandel hat erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Ein stetiges Wachstum offener Stellen ist insbesondere in den Bereichen der Künstlichen Intelligenz, des 3D-Drucks, eHealth und der Robotik zu beobachten. Technische Unterstützungssysteme wie z. B. Orthesen oder Exoskelette werden oftmals, anders als z. B. digitale Assistenzsysteme, im Kontext der Digitalisierung nicht wahrgenommen. Dabei ist die Herstellung oder auch die Steuerung dieser technischen Unterstützungssysteme zunehmend maßgeblich mit dem Einsatz digitaler Technologien verbunden.

Additive Fertigung, auch „3D-Druck“ genannt (Foto: FOM/Tim Stender)

Die genannten Systeme befinden sich vielfach in der Erprobung, das Institut für Logistik & Dienstleistungsmanagement (ild) führt in diesem Kontext z. B. aktuell das Projekt ADINA durch. Ein Ziel der Beschäftigung mit den genannten Systemen ist, älteren oder auch körperlich beeinträchtigten Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, am Erwerbsleben teilzunehmen. Erfolgreiche Umsetzungen verfügen damit über das Potential, einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels als Folge des demografischen Wandels zu leisten.

Insbesondere das Gesundheitshandwerk Orthopädietechnik befasst sich mit den oben genannten Unterstützungssystemen im Bereich der Medizintechnik. Das Fachgebiet Bionik nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Definiert durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise von Biologie und Technik, umfasst die bionische Arbeitsweise so z. B., Vorbilder der Natur zu analysieren, zu abstrahieren und letztlich für eine technische Anwendung umzusetzen und innovative Konstruktionsprinzipien zu verwirklichen.

Im Rahmen des am 1. November 2019 gestarteten Projektes „Von der Natur lernen“ werden Experimentiersets für die Zielgruppen Schülerinnen und Schüler der SEK II, Auszubildende der Gesundheitshandwerke und Studierende in den ersten Semestern eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums konzipiert. Diese sollen einen allgemeinen Einstieg in das interdisziplinäre Fachgebiet ermöglichen sowie auch exemplarisch für eine Vertiefung am Beispiel des menschlichen Bewegungsapparates stehen.

Partner des Projektes, das in enger Abstimmung mit dem zdi-Zentrum MINT-Netzwerk Essen umgesetzt werden wird, sind die Wissenschafts-Praxis-Partner Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik, die Applied AUXETICS GmbH sowie Sanitätshäuser in Essen und Gütersloh. Als Bildungspartner beteiligen sich Fachbereich Schule der Stadt Essen sowie das Kompetenzteam Essen (LINK). Für eine Mitwirkung als Transferpartner engagiert sich die NRW Regionalagentur MEO.

„Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vorgängerprojekte FlexLabplus Industrie 4.0 im Mai dieses Jahres, das die Grundlage für unser neues Projekt bildet, freue ich mich, dass wir am Institute of Automation & Industrial Management nun mit dem Vorhaben zur Bionik beginnen zu dürfen“, so der Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff.

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 2014 – 2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ und aus Mitteln des Landes NRW gefördert. 

 

 

 

 

 

Support Forschung der FOM Hochschule | 08.11.2019