#silicon #values – Die Erfolgsgeheimnisse der Silicon Valley-Unternehmen
Heute: Technologie-Kompetenz
11.10.2016 – In ihrem in der FOM-Edition erschienenen Sachbuch Silicon Valley als unternehmerische Inspiration entziffern Prof. Dr. Friederike Müller-Friemauth und Dr. Rainer Kühn, was die kalifornische Ökonomie antreibt. Die beiden Zukunftsforscher beschreiben das unternehmerische Konzept des Silicon Valley mit Blick auf die gesellschaftlichen Ziele jenseits von Quartalszahlen und den üblichen strategischen Planungshorizonten. Dabei werden Besonderheiten deutlich, welche die Valley-Unternehmen für Europäer so erstaunlich und fremd wirken lassen – Denkmuster, die im etablierten ökonomischen Diskurs außergewöhnlich sind. Worum es dabei geht, offenbaren sie in Form des „Geheimnisverrats“…
Liegt das Erfolgsgeheimnis des Valley in seinen technologischen Fähigkeiten – also dem Branchenfokus beziehungsweise der lokalen Dichte an Technologie-Riesen?
Nein.
Zwar gilt gewiss, dass es technologische Disruptionen waren, die das Valley groß gemacht haben. Dieser Fokus hat jedoch nichts mit dem Wirtschaftsprinzip zu tun, das dort praktiziert wird. Dieses bezieht sich – im Gegensatz zu unserer optimierenden Perspektive – immer auch (und zentral!) auf den Wert einer Sache, die eine Innovation in der Zukunft für die Menschen haben kann. Das bedeutet, wirtschaftlich kalkuliert wird immer mit dem sozialen Wert einer Sache, nicht nur mit dem ökonomischen (vgl. unser Stichwort Planung).
Künftig wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Disruptionen etwa im Gesundheitssektor geben. Valley-Unternehmen sind in ganz unterschiedlichen Feldern aktiv, die Branche spielt keine Rolle. Das Starren auf die nächste Disruption, was hierzulande Mode ist und die Zukunftsindustrie immer und immer wieder befeuert („What’s the next big thing?“), spiegelt nur die Einseitigkeit unserer traditionell-ökonomischen Sichtweise wider. Sie ist nicht falsch geworden, sondern inadäquat. Branchenbetrachtungen sind wichtig und hilfreich – wenn sich allerdings die Grundprinzipien ändern, hilft zum Verstehen der neuen Situation die Betrachtung der alten Muster nicht weiter. Bis sich auch Europäer zu fragen beginnen, wie man denn eine – hierzulande staatszentrierte und gemeinwohlorientierte – Ökonomie sozialwertig qualifizieren kann (eine Forderung, die spätestens seit der Bankenkrise 2008 und „Occupy“ alle westlichen Gesellschaften bewegt), wird es wohl noch einige Jahre dauern. Leider. Es sei denn, wir lernen vom Valley – auf unsere europäische, sozialverträgliche Art.
Das nächste mögliche Geheimnis heißt Digitalisierung und wird am 18.10.2016 erläutert. Bisher erschienen sind Kollaboration und Planung.
Das Sachbuch Silicon Valley als unternehmerische Inspiration ist in der FOM-Edition bei Springer Gabler erschienen.
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Forschungsstark und international beachtet: FOM Studierende setzen Impulse zur Positiven Psychologie am Arbeitsplatz
Positive Psychologie wird zunehmend relevant – auch in Unternehmen. Das jetzt erschienene Themenheft der Zeitschrift „Wirtschaftspsychologie“ greift diesen Trend auf: Neun wissenschaftliche Beiträge untersuchen ...
WeiterlesenVerbesserte Versorgung bei Lungenkrebs: DigiNet-Projekt nominiert für Gesundheitspreis
Das Forschungsprojekt (DigiNet) hat das Ziel, die Tumortherapie für Lungenkrebspatientinnen und -patienten zu optimieren. Die in » diesem Artikel veröffentliche Studie zeigt, dass Patientinnen und Patienten von der Versorgungsstruktur des nationalen Netzwerks profitieren und länger leben.
WeiterlesenNeue Regeln, klare Haltung: So sichert die FOM wissenschaftliche Qualität
Die Forschungsfreiheit ist in Deutschland grundrechtlich geschützt. Diese Freiheit bedeutet aber nicht, dass Forschungsprozesse ohne Regeln ablaufen. Wissenschaft lebt von Transparenz, Verantwortung und Qualität. Um die Qualität wissenschaftlicher Arbeit zu sichern, legt die wissenschaftliche...
Weiterlesen