„Fach- und Führungskräftesicherung“ & „Nachhaltigkeit“ sind die Fokusse der Tagung „Science for Society?” am 04./05. September 2023 in Duisburg – Interview mit Prof. Thomas Russack  

Prof. Dr.-Ing. Thomas Russack leitet das Institute of Automation & Industrial Management (iaim) der FOM Hochschule und hat maßgeblich dazu beigetragen, die Tagung „Science for Society? Arbeits- und Organisationsformen der Zukunft“ 2021 ins Leben zu rufen. Es handelt sich dabei um eine Gemeinschaftsveranstaltung von gfo – Gesellschaft für Organisation e. V., GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V., Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Fachhochschule Kiel, FOM Hochschule (iaim, ipo Institut für Personal- & Organisationsforschung, KCN KompetenzCentrums für nachhaltige Entwicklung) sowie weiteren Partnerinnen und Partnern.

Herr Professor Russack, welches Ziel verfolgen Sie mit der Tagungsreihe?

Unser Ziel ist es, den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zu fördern, so dass ein praxisrelevanter Mehrwert für die Gesellschaft sowie für die einzelnen Teilnehmenden entstehen kann. Dieser Transfergedanke ist ein zentrales Element aller beteiligten Organisationen. Wir möchten Know-how präsentieren, dann aber auch angemessen intensiv reflektieren und diskutieren, um z. B. die Umsetzbarkeit im konkreten Einzelfall zu durchleuchten.

Für wen ist die Tagung gedacht?

Unsere Tagung ist ein offenes Format für alle, die sich mit den jeweiligen Schwerpunktthemen beschäftigen und diesbezüglich austauschen möchten – auf einem verständlichen und professionellen Level. Uns ist die Kombination und Integration von Unternehmen, Interessenverbänden, Forschungsinstituten, Bildungseinrichtungen, Verwaltungen und weiteren Interessierten sehr wichtig. Die Tagung richtet sich an Entscheiderinnen und Entscheider sowie Expertinnen und Experten aus allen genannten Bereichen.

Beim diesjährigen Schwerpunktthema „Fach- und Führungskräftesicherung“ sind auf Unternehmensseite insbesondere auch Personen aus der Geschäftsführung und dem HR-Bereich angesprochen. Beim zweiten Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit“ auch Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager aus allen Branchen. Aber selbstverständlich auch alle Personen, die von diesen herausfordernden Themen aktuell und zukünftig betroffen sind.

Das ist ja eine sehr heterogene Gruppe. Wie gelingt es dabei, auf einen Nenner zu kommen? Wie sind Ihre Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren?

Uns ist wichtig, dass wir unterschiedliche Sichtweisen und Erkenntnisse zusammenbringen, um den Teilnehmenden eine wirkliche Lernchance bieten zu können. Die Heterogenität ist hier also – wie so häufig – ein großer Vorteil. Aus den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dass eine thematische Fokussierung wichtig ist, damit die Teilnehmenden einen konzentrierten Input mitnehmen können. Die Tagung findet in sehr angenehmer Atmosphäre statt, bietet aber die fundierten Inhalte einer hochkarätigen Qualifizierungsmaßnahme. Die Auswahl der Vortragenden durch das Tagungskomitee spiegelt diesen Anspruch wider. Wir sind allen Mitwirkenden sehr dankbar, dass wir ein so erstklassiges Programm gestalten konnten.

Wie Sie sagten, fokussiert die Tagung in diesem Jahr die großen Zukunftsherausforderungen „Fach- und Führungskräftemangel“ sowie „nachhaltige Gestaltung von Organisationen“. Was erwartet die Teilnehmenden hier?

Beim Thema „Fach- und Führungskräftesicherung“ wird sich die Keynote von Doris Weßels mit den diesbezüglichen Chancen und Risiken von KI beschäftigen. Dann werden die umfassenden, aktuellen Erkenntnisse von führenden wissenschaftlichen Instituten und Verbänden vorgestellt: z. B. vom Institut der deutschen Wirtschaft, vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung, von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung des Landes NRW und vom VDI. Dies wird erweitert durch Beiträge von Hochschulen (Universität Duisburg-Essen, FOM) und Unternehmen. Letztere stellen den Einsatz von konkreten Instrumenten in der Praxis vor, z. B. im Kontext der Unternehmenskultur, des Offboardings von Mitarbeitenden sowie der selbstgesteuerten Qualifizierung für zukünftige Aufgaben. Ein internationaler Beitrag der Technischen Universität Sofia zum Thema „Elektronische Kompetenz-Portfolios“ rundet diesen Schwerpunkt ab.

In Bezug auf das Thema „Nachhaltigkeit in Organisationen“ liefert Klaus Krumme mit seiner Keynote zur nachhaltigen Transformation von Organisationen den Rahmen. Dieser wird gefüllt mit Beiträgen von Hochschulen (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Hochschule Niederrhein, Hochschule Düsseldorf, FOM) und Unternehmen. Hier präsentieren z. B. die Klöckner & Co SE, die Westfalen AG sowie der Schäffer-Poeschel Verlag ihre jeweiligen Nachhaltigkeitsprogramme. Untermauert wird dies mit Konzepten und Tools aus unternehmensübergreifenden Nachhaltigkeitsinitiativen und Erfahrungsberichten aus diversen Nachhaltigkeitsprojekten, so dass auch hier umfassende Betrachtungen mit konkreten Tools kombiniert werden.

In der Gesamtschau soll so in beiden Schwerpunktthemen aktuelles Know-how bereitgestellt und diskutiert werden, welches die Teilnehmenden in dieser kompakten Form nur bei einer derartigen Tagung erhalten können.

Ich freue mich sehr auf die Veranstaltung und möchte bereits jetzt allen Mitwirkenden herzlich danken.

Wie ist die Tagung aufgebaut?

Wir bieten zum einen die Tagungs-Tracks mit den Vorträgen und Präsentationen an, weiterhin aber auch eine lockere, angenehme Atmosphäre für den informellen Austausch in dem Pausen sowie beim gemeinsamen Abendessen. Wir wissen, dass die interessantesten Dinge oftmals hier zur Sprache kommen.

Herzlichen Dank für die Einblicke!

Das vollständige Programm kann der Tagungs-Website https://scienceforsociety.de entnommen werden.

Das Interview führte Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM | 23.08.2023