Das eigene Master-Thema finden – und sich mit Forschenden über KI und die Veränderung der Arbeitswelt austauschen  

Die sich überschlagenden Entwicklungssprünge im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bergen großes Potenzial – für Unternehmen, aber auch für Deutschland als Wirtschaftsstandort. Dieses und weitere Chancen, aber auch Risiken von KI konnten Forschende der FOM Hochschule den FOM Master-Studierenden beim 8. Digitalen Master-Forschungsforum eine Woche lang nahebringen.

In seiner Keynote der Eröffnungsveranstaltung zeigte ein Gast aus der Unternehmenspraxis, Meik Vogler (General Manager einer Marketing-Agentur), die enormen Sprünge auf, die im Marketing bereits durch die Weiterentwicklung von KI-Tools unternommen werden konnten. Etwa in der Bildbearbeitung: Wo früher Objekte mühevoll per Hand freigestellt wurden, können Bildelemente heute durch Programme mit wenigen Klicks eingefügt und ausgetauscht werden. In der anschließenden Podiumsdiskussion stellte Prof. Dr. Alexander Spermann (KCV) die These auf, dass beschleunigte Produktionsprozesse zu geringeren Preisen für einzelne Güter führen – und damit durch eine höhere Nachfrage auch Wirtschaftswachstum mit sich bringen. Auf der anderen Seite war man sich im Podium einig, dass die Entwicklung von KI nicht nur Chancen bereithält, sondern auch Ängste schürt. Wie werden die Arbeitsformen der Zukunft aussehen? Und werden bald weniger Arbeitskräfte benötigt? Hier gaben die Expertinnen und Experten Entwarnung, da mit jeder technischen Entwicklung in der Vergangenheit durch neue Bedarfe auch neue Arbeitsplätze und -bereiche entstanden sind. Wie FOM Absolvent und Digital Marketing Consultant Valentin Zehnder M.Sc. aufzeigte, kann die Weiterentwicklung von KI zudem auch zu einer qualitativen Verbesserung der Arbeitssituation führen. So kann sich eine Führungskraft, die administrative Aufgaben wie das Erstellen von Schicht- und Urlaubsplänen an KI-Tools „auslagert“, vermehrt dem Coaching und der Betreuung von Mitarbeitenden widmen – und damit dazu beitragen, dass sich das Arbeitsumfeld immer weiter an deren Bedürfnisse und individuellen Bedarfe anpasst.

Wie viel Diskussionspotential das Thema KI dennoch birgt, zeigten auch die Rückfragen aus der Studierendenschaft. Deutlich wurde: Die Weiterentwicklung von KI betrifft eine Vielzahl gesellschaftlicher Bereiche – und kann und muss aus unterschiedlichen Perspektiven bewertet und beleuchtet werden. Darum waren an diesem Abend auch Prof. Dr. Markus H. Dahm (ifid), der die Diskussion leitete, Prof. Dr. Esther Bollhöfer (KCT) und zwei FOM Absolventen, der Senior Consultant Digital Transformation Benedikt Schulz M.Sc. und der Digital Marketing Consultant Valentin Zehnder M.Sc., mit auf dem Podium. 

In der darauffolgenden Woche brachte Prof. Dr. Thomas Kantermann (iap)  aus Arbeitsforschungs- und chronobiologischer Sicht Perspektiven auf die Arbeit der Zukunft ein, Prof. Dr. Marco Zimmer (ipo) gab Personal- und Organisationsforschungseinblicke. Prof. Dr. Anja Seng (ifpm) blickte aus der Aktions- und Handlungsforschung auf das Thema. Prof. Dr. Sandra Sülzenbrück, Prof. Dr. Manuel Pietzonka, Prof. Dr. Hannah Möltner und Prof. Dr. Silke Heiss (iwp) gingen aus wirtschaftspsychologischer Perspektive auf das Thema ein. Mit Prof. Dr. Alexander Zureck (isf) ging es um den Einfluss von KI auf Unternehmensgründungen und persönliche Finanzen. Zu Innovationsmethodik in Zeiten exponentieller Technologien sprach Prof. Dr. Michael Friebe (CIBE) mit den Studierenden.

Prof. Dr. Michael Colombo (ifid) ging auf KI-Anwendungsfelder in der Praxis und das Trainieren eigener KI-Modelle ein. Prof. Dr. Christina Wilke (KCV) thematisierte die Aussagekraft von Vorausberechnungen und Prognosen. Prof. Dr. Karsten Lübke (ifes) frischte das Verständnis davon auf, wie man mit Daten und quantitativen Methoden die Welt besser verstehen kann und Prof. Dr. Gernot Schiefer (KCQF) erläuterte die Anwendung qualitativer Forschungsmethoden.

„Die Diskussionen waren spannend und unsere Studierenden konnten wieder viele Anregungen für ihre Maser-Thesen sammeln. Wir freuen uns schon auf interessante Abschlussarbeiten zu diesem zukunftsweisenden Themenfeld, das sicher auch die Unternehmen, in denen unsere Studierenden arbeiten, beschäftigt und weiterbringen wird“, resümiert der Prorektor Forschung, Prof. Dr. Thomas Heupel.

Das Master-Forschungsforum findet zum Start jedes Semesters statt, stets zu einem anderen Thema. Die Veranstaltung richtet sich exklusiv an FOM Studierende und die Teilnahme ist selbstverständlich kostenfrei. Bei Fragen stehen Dipl.-Kfm. Gerrit Landherr (gerrit.landherr@fom.de) und Stephanie Pietsch M.A. (stephanie.pietsch@fom.de) gern zur Verfügung.

Stephanie Pietsch M.A. | wissenschaftliche Mitarbeiterin Prorektorat Forschung & Ressort Forschungsmanagement
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation
04.03.2024