Digitalisierung im Gesundheitsamt – Projekt DigiSkills abgeschlossen  

Das Projekt „DigiSkills“ wurde vom Gesundheitsamt der Stadt Essen initiiert. Der Rahmen dafür war das Förderprogramm „Digitales Gesundheitsamt 2025“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Das zielt darauf ab, den digitalen Reifegrad des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland zu steigern und weiterzuentwickeln. Das Institut für Public Management (ifpm) der FOM Hochschule wurde vom Gesundheitsamt der Stadt Essen damit beauftragt, ein wissenschaftlich begründetes Schulungskonzept zu entwickeln und das Projekt durchzuführen.

Einbindung der Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess  

Der Erfolg der Digitalisierung in einer Organisation hängt stark davon ab, wie gut die Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess integriert werden. Somit standen die verschiedenen Anforderungen der Beschäftigten sowie die Förderung ihrer digitalen Kompetenzen im Mittelpunkt des Projekts. Die Forschenden des ifpm führten für alle Mitarbeitenden Workshops durch, um sie für die anstehenden Digitalisierungsprozesse zu sensibilisieren und aktiv daran zu beteiligen.

Wissenschaftlich fundiertes Konzept für praxisnahe Schulungen  

Daraus ermittelten sie Bedarfe für konkrete fachliche Schulungen. Methodisch kombinierten sie Verwaltungspraxis und wissenschaftliche Analyse zur Erfassung und Evaluation von Lernbedarfen. „Die Möglichkeit, im Forschungsprozess bereits im Feld zu agieren, damit schon in diesem Stadium Veränderungen anzustoßen, die wiederum eine gute Basis für weitere Handlungsempfehlungen darstellen, ist eine große Chance unseres Forschungsansatzes der Aktions- und Handlungsforschung“, sagt Prof. Dr. Jan Tietmeyer, der das Projekt seitens der FOM gemeinsam mit Prof. Dr. Anja Seng geleitet hat. So wurde ein wissenschaftlich fundiertes Schulungskonzept entwickelt, das praxisnahe Unterstützung für die digitale Transformation im öffentlichen Gesundheitsdienst bietet.

„Toolbox“ auch für andere Gesundheitsämter und Verwaltungseinrichtungen  

Das Ergebnis ist ein mehrteiliges Schulungskonzept zu fünf praxisnahen Themen: Grundlagen und Vertiefung neuer Arbeitsweisen: Agile Führung & Methoden, Prozessmanagement, IT-Sicherheit sowie Datenschutz. Die Materialien sind modular aufgebaut und beinhalten Lernziele, Reflexionsfragen sowie Selbsttests, um den Lernerfolg zu sichern. Die Schulungsunterlagen stehen auch anderen Gesundheitsämtern und Verwaltungseinrichtungen als „Toolbox“ zur Verfügung. Die Schulungseinheiten sind so flexibel ausgestaltet, dass sie sowohl von externen Trainerinnen und Trainern als auch von verwaltungsinternen Expertinnen und Experten durchführbar sind. „Besonders bietet sich ein Multiplikationsmodell an, bei dem die Beschäftigten voneinander und miteinander lernen – und somit implizit Grundlagen neuer Arbeitsweisen anwenden“, empfiehlt Prof. Seng die weitere Nutzung.

Weiterführende Informationen  

Weitere Informationen zum Projekt sind in der Projektbeschreibung sowie im Forum Agile Verwaltung zu finden. Das genaue Projektvorgehen, die erfassten Daten und ausführlichen Ergebnisse wurden zudem in Band 7 der ifpm Schriftenreihe veröffentlicht, der kostenfrei zum Download zur Verfügung steht.

Die Toolbox kann über das ifpm bezogen werden.

Joanna Waldmann B.A. | Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt DigiSkills und Ressort Forschungsmanagement der FOM Hochschule 
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule 
28.10.2024