24/7/365-Verfügbarkeit digitaler Geräte mit Folgen für innere Uhr & Gesundheit – Forschungsprojekt von FOM Hochschule und Fraunhofer ISI zum besseren Verständnis zirkadianer Vorgänge und Prävention
Digitale Geräte überall
Heutige Kinder und Jugendliche können sich nicht mehr vorstellen, dass es einmal ein Leben ohne Laptops, Tablets oder Smartphones gab – ohne Apps und 24-stündige Erreichbarkeit, egal an welchem Ort. Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist ein Leben ohne digitale Geräte nicht mehr vorstellbar, während diese im individuellen Erleben häufig nicht einmal mehr explizit wahrgenommen werden.
Entstrukturierung und Entrhythmisierung
Dieser soziotechnische Wandel verlief schleichend und erhielt im Verlauf der Coronapandemie – mit Homeoffice und -schooling – einen besonderen Schub. Erwartungshaltungen, die durch diese ständigen technischen Möglichkeiten entstehen, lassen die täglichen Zeitrestriktionen, die eine Person hat, leicht aus dem Blick geraten. Mögliche Folgen sind: Entstrukturierung, Entrhythmisierung und Einflüsse auf die Gesundheit.
Abschaffung der Sommerzeit
Das hohe Interesse an der Befragung der Europäischen Kommission von 2018 zur Abschaffung der „Sommerzeit“ und den damit einhergehenden Umstellungen des biologischen Rhythmus zweimal jährlich macht aber auch deutlich, wie sehr zeitliche Rhythmen die Menschen interessieren und prägen. Das ergab auch eine Untersuchung des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, an deren „Bilanz der Sommerzeit“ Prof. Dr. habil. Thomas Kantermann vom iap Institut für Arbeit & Personal der FOM Hochschule mitgearbeitet hat.
Einfluss von Technologien auf inneren Uhr
Im neu gestarteten Projekt „Circadiane Rhythmen und Technologie – Desynchronisation im Alltag (CIRCADIA)“ forscht er nun zu diesem Chronobiologie-Thema. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI als Projektleitung soll dabei eruiert werden, wie zirkadiane Rhythmen, das heißt die von inneren Uhren gesteuerten Tagesrhythmen des Menschen, durch neue und vielfältig kombinierbare Technologien im Alltag beeinflusst werden.
Information und Präventionshilfe als Projektziele
Die Forschenden möchten aus ihren Forschungserkenntnissen Informationspakete für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträgerinnen und -träger erstellen. Diese sollen über die Folgen technikinduzierter gesellschaftlicher Entwicklungen im Kontext der zirkadianen Biologie des Menschen informieren. Und es sollen Präventions- und Anpassungsstrategien für gesunde zirkadiane Vorgänge entwickelt und ausgelotet werden. „Wir möchten die zirkadianen Vorgänge und deren Auswirkungen noch besser verstehen, um evidenzbasierte Aussagen treffen zu können, beispielsweise zur bestmöglichen individuellen Ausgestaltung von Tagesabläufen, zur Auswirkung auf die Biologie sowie die Psychologie des Menschen“, so Professor Kantermann der Gesundheitspsychologie am FOM Hochschulzentrum Essen lehrt.
Informationen zur Methodik sowie weitere Informationen zum Projekt können den Projekt-Informationen auf der Instituts-Website entnommen werden.
Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „BMBF Insight – Interdisziplinäre Perspektiven des gesellschaftlichen und technologischen Wandels“ unter dem Förderkennzeichen 16INS106B gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 21.12.2021
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Folgen Sie uns auf X!
Persönlicher Rückblick auf die Trainee-Zeit im Ressort Forschungsmanagement der FOM – Projekte zu Künstlicher Intelligenz, innovativem Lernen & Arbeiten, Sprache & Pflege als Highlights
Trainees durchlaufen an der FOM Hochschule passend zur ihrem jeweiligen Studienhintergrund über zwei Jahre hinweg verschiedene Bereiche. Seit September 2022 absolviert Alexander Borodin B.A. das Trainee-Programm der FOM im Bereich Hochschulmanagement. Er startete in der Planungsabteilung und wechselte anschließend ins ...
WeiterlesenEngagement im Bereich sozialer, wirtschaftlicher & ökologischer Nachhaltigkeit an der FOM | Teil 2: Wissenschaft, Bildung & Innovation als dynamische Kräfte der nachhaltigen Entwicklung nutzen
Die FOM Hochschule engagiert sich wissenschaftlich für eine globale nachhaltige Entwicklung. Dabei orientiert sie sich an den von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedeten 17 globalen Zielen für eine solche Entwicklung. Die Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), umfassen ...
WeiterlesenWie lässt sich in Zukunft mehr nach inneren Uhren leben? – Empfehlungen aus Studie für eine gesunde Gesellschaft von Fraunhofer ISI und FOM
Im Projekt CIRCADIA untersuchten das Fraunhofer ISI und die FOM Hochschule, wie sich Technologien und ein entstrukturierter Alltag auf die zirkadianen Rhythmen, also die inneren Uhren der Menschen, auswirken könnten. Zu den Empfehlungen der Studie gehören ...
Weiterlesen