Sechs ifgs-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler bei Public-Health-Tagung zum Thema Sozialkapital in Österreich  

In diesem Jahr widmet sich die 23. wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) dem Thema „Sozialkapital: Sozialer Zusammenhalt stärkt die Gesundheit“. Auch Forschende der FOM werden dort vertreten sein: Sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom ifgs Institut für Gesundheit & Soziales tragen insgesamt vier Vorträge und zwei Posterpräsentationen zur Konferenz bei.

Patricia Beck M.A. und Yvonne Behrens M.A., beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am ifgs, werden in zwei Vorträgen anhand ihrer empirischen Studien über die Bedeutung von sozialem Kapital im interkulturellen Versorgungskontext sprechen.

Foto: FOM/Sophia Böhm

Ihr gemeinsamer Beitrag „Steigerung des sozialen Kapitals durch kultur- und sprachsensible Versorgungsansätze im Gesundheitswesen“ legt den Fokus auf gelungene Kommunikation als Schlüssel zur Steigerung gesundheitlicher Teilhabe. In zwei qualitativen Studien zeigt sich, dass die muttersprachliche Anrede sowie ein kultursensibler Umgang Zugangsbarrieren abbauen können. „Der Einsatz der Muttersprache führt nicht nur zu einem erhöhten Verständnis seitens der Patientinnen und Patienten, sondern begünstigt ebenfalls einen besseren Austausch im Pflegealltag. Dies kann die Bereitschaft zur eigenen Teilhabe am Genesungs- bzw. Pflegeprozess erhöhen“, fasst Yvonne Behrens zusammen.

In ihrem zweiten Beitrag „Potenzielle Effekte interkultureller Öffnung im Gesundheitswesen auf die Unternehmenskultur“ stellen die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie aus 40 Pflegesituationen in vier Kliniken und zwei Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen vor. „Der Umgang mit interkulturellen Versorgungssituationen sowie mit zugewandertem Gesundheitspersonal gehört bereits heute zum pflegerischen und medizinischen Berufsalltag. Die Beobachtungen im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten „ToP“-Studie zeigen, dass interkulturelle Öffnungsprozesse die gesundheitlichen Teilhabechancen und den Zusammenhalt in interkulturellen Teams stärken können“, so Patricia Beck.

Des Weiteren werden Dominik Schrahe, Research Fellow am ifgs, und Prof. Dr. Thomas Städter (FOM Hochschulzentrum München) einen Vortrag zum Thema „Gesundheit-Apps im Spannungsfeld staatlicher Regulierung und IT-Architekturen in Kliniken und Arztpraxen“ halten. Andrea Lakasz, ebenfalls ifgs Research Fellow, wird in ihrem Beitrag „Gesundheitskompetenz zum sozialen Kapital in Ungarn: Ergebnisse einer quantitativen Befragung im Stadt-Land Vergleich“ die Ergebnisse ihrer Querschnittsstudie präsentieren. Der Vortragstitel von Gerald Götz und Prof. Dr. Patrick Friederich von der München Klinik lautet: „Tätigkeitsstrukturanalyse in der operativen Medizin zur Erfassung von Ressourcenverschwendung“.

Bei der Tagung ist darüber hinaus mit Competences in Health Network Management (Com.HeNet) ein weiteres Forschungsprojekt vertreten, das mit Beteiligung des ifgs durchgeführt wird. Dazu wird es einen Workshop mit dem Titel „Kompetenzprofil für das Management von Gesundheitsregionen“ geben, in welchem der Austausch über die erforderlichen Kompetenzen eines Health Network Managers im Fokus steht. Yvonne Behrens ist ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ansprechpartnerin für das Projekt Com.HeNet.

Aufgrund der Coronakrise muss die Konferenz verschoben werden und wird voraussichtlich im November 2020 stattfinden. Genauere Informationen zur Tagung finden Sie hier.

Das Vorhaben „Teilhabe durch soziokulturelle Öffnung? (Post-) migrantische Fachkräfte und Patienten im institutionellen Wandel am Beispiel von Medizin und Pflege“ (FKZ 01UM1810BY) wird im Rahmen des Programms „Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften“, Richtlinie zur Förderung der Maßnahme „Migration und gesellschaftlicher Wandel“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. 

 

Das Projekt „Com.HeNet“ wurde (teilweise) aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union unter der Projektnummer 2019 1 DE01 KA203 005025 finanziert. Weder die Europäische Kommission noch die Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit DAAD sind für den Inhalt verantwortlich oder haften für Verluste oder Schäden, die durch die Verwendung dieser Ressourcen entstehen.

Prorektorat Forschung der FOM Hochschule | 08.05.2020