Virtuelle Zusammenarbeit als aktuelle Empfehlung im Wirtschafts- und Wissenschaftsbetrieb – Tipps aus dem Forschungsprojekt vLead  

Nicht nur Großveranstaltungen wie wissenschaftliche Kongresse, Messen und Barcamps wurden bereits aufgrund von Empfehlungen der Gesundheitsämter bzw. Vorgaben der Länder für die nächste Zeit abgesagt, sondern auch das Zusammentreffen kleinerer Gruppen. Man möchte dadurch verhindern, dass sich die Infektionskrankheit SARS-Covid-19 verbreitet. Einige Veranstalterinnen und Veranstalter sind auch schon dazu übergegangen, ihre Veranstaltungen spontan umzuorganisieren – und sie virtuell anzubieten. An den FOM Hochschulzentren finden bis zum 19. April 2020 keine Präsenzvorlesungen statt und der Studienbetrieb wird über den digitalen „Online-Campus“ weitergeführt, wie auch der FOM Website entnommen werden kann. Beispiel für eine spontan auf Virtualität umorganisierte Veranstaltung ist auch der 66. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft.

Prof. Dr. Ulrike Hellert, wissenschaftliche Direktorin des iap Institut für Arbeit & Personal der FOM Hochschule, ist spezialisiert auf virtuelle Zusammenarbeit (Foto: FOM)

In zahlreichen Unternehmen werden die Mitarbeitenden gebeten, im Home-Office zu arbeiten oder, wenn das nicht möglich ist, Dienstreisen und -gänge auf das Notwendigste zu reduzieren. Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollen vermieden, Besprechungen und Veranstaltungen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert und nach Möglichkeit soll Arbeit virtuell organisiert werden.

Auf die virtuelle Zusammenarbeit ist Prof. Dr. Ulrike Hellert, wissenschaftliche Direktorin des iap Institut für Arbeit & Personal der FOM Hochschule, spezialisiert. Das Forschungsprojekt „vLead: Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit“ befasst sich unter ihrer Leitung damit, wie Führung und Teamarbeit unter den Bedingungen der Virtualität optimiert werden können.

Dabei geht es insbesondere auch um die Bedeutung von Zeitkompetenz und Vertrauensstrukturen. „Selbstdisziplin, Segmentierung, Proaktivität, Selbststrukturierung, Zeitplantechniken und Erholung sind die wichtigsten Faktoren, um die eigene Zeitkompetenz aufzubauen“, so Prof. Hellert und weiter: „Führungskräften rate ich grundsätzlich, ein Prozessfeedback zu etablieren, damit Arbeitsziele auch bei dynamischen Situationen konstruktiv bearbeitet werden können. Aktuell sollten entsprechende Gespräche gegebenenfalls auf Videokonferenzen oder Telefonate verlegt werden. Gemeinsame Erfahrungen tragen zum Vertrauensaufbau bei, das bedeutet beispielsweise, dass Probleme offen angesprochen werden können, um gemeinsame Lösungen zu vereinbaren. Und zwei für erfolgreiche Führung, insbesondere aber die virtuelle Führung unerlässliche Faktoren sind Wertschätzung und Partizipation.“

Weitere Informationen gibt es unter: vLead.de.

Ein ausführliches entsprechendes Handbuch zu den Themen Zeit und Vertrauen mit Empfehlungen aus dem Projekt vLead wird voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahrs 2020 noch veröffentlicht. Sobald es erscheint, gibt es die Information dazu auch hier im Forschungsblog.

Das Verbundprojekt Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit (vLead) wird im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft der Arbeit“ als Teil des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ aus dem Bundeshaushalt, Einzelplan 30, Kapitel 3004, Titel 68324, Haushaltsjahr 2017, sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF), Förderperiode 2014-2020 finanziert (Förderkennzeichen: 02L15A082). Projektträger ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 

 

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation | 16.03.2020