Durchführung der ersten Innovationsellipse zu agilen Arbeitsformen im öffentlichen Sektor  

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Forschungsprojekts „Experimentierräume in der agilen Verwaltung (AgilKom)“ fand Ende 2019 am FOM Hochschulzentrum Essen die erste „Innovationsellipse“ statt. Diese wird einmal jährlich durchgeführt und zielt darauf ab, Akteurinnen und Akteure aus der Verwaltungspraxis und der Wissenschaft zusammenzuführen, um perspektivübergreifend innovative Ideen für die öffentliche Verwaltung zu diskutieren.

Innovationsellipse im Rahmen des Projekts AgilKom (Foto: FOM)

Neben der Projektleitung (FOM Hochschule), der Weiterleitungspartnerin (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) und den Praxisorganisationen im Projekt (Kreis Soest und Stadt Essen), waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bremen, Stadt Freiburg, Stadt Magdeburg, des Bundesverwaltungsamtes sowie des Erzbistums Köln und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vertreten.

Im Fokus stand die Frage, welche Erfahrungen öffentliche Organisationen beim Einsatz agiler Arbeitsformen und Methoden gesammelt haben und welche Lernraten für andere Verwaltungen abgeleitet werden können.

Ein Kernelement agiler Arbeitsformen ist die Fokussierung auf die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer von Produkten und Serviceleistungen. Einen Schwerpunkt der Innovationsellipse stellten daher u. a. neue Beteiligungsformate für Bürgerinnen, Bürger und weitere Stakeholder dar.

Ein Beispiel war die Bereitstellung einer digitalen Beteiligungsplattform, die alle Beteiligungsangebote einer Stadt zu Themen wie Bildung, Gesundheit, digitale Stadtverwaltung, etc. bündelt. Des Weiteren wurde vorgestellt, wie Formate wie Barcamps oder World-Cafés genutzt werden können, um Mitarbeitende, Bürgerinnen und Bürger bei der Entwicklung von Lösungen für kommunale Herausforderungen einzubeziehen.

Ein weiteres Thema war die Innovationsmethode des Design-Thinkings, hierbei ging es um die Fragestellung, wie die Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern bei der Umsetzung von Anforderungen des Online-Zugangsgesetzes berücksichtigt werden kann. Ein Anwendungsfeld ist die Durchführung von Usability-Tests bei Prototypen: Hierbei können Verbesserungspotenziale aus Sicht von Anwenderinnen und Anwendern identifiziert und in einer frühen Entwicklungsphase von Online-Dienstleistungen berücksichtigt werden.

Weiterführende Information:

Ein Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter des Projektes AgilKom Prof. Dr. Gottfried Richenhagen, Direktor des ifpm Institut für Public Management der FOM Hochschule, kann unter dem Titel „Arbeitswelten der Zukunft – 5 Antworten aus der arbeitswissenschaftlichen Forschung im öffentlichen Sektor“ auch hier im FOM Forschungsblog nachgelesen werden.

Alle geförderten INQA-Experimentierräume, zu denen auch das Projekt AgilKom gehört, verbindet die Ausrichtung, das Potenzial der Digitalisierung zu nutzen, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten und dabei den Menschen und seine Fähigkeiten in den Mittelpunkt zu stellen. Weitere Informationen zu den Förderprojekten auf: www.experimentierräume.de.

INQA ist eine Initiative, in der sich Verbände und Institutionen der Wirtschaft, Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungsträger, Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity. Als unabhängiges Netzwerk bietet die Initiative konkrete Beratungs- und Informationsangebote für Betriebe und Verwaltungen sowie vielfältige Austauschmöglichkeiten in zahlreichen – auch regionalen – Unternehmens- und Branchennetzwerken. Weitere Informationen unter www.inqa.de

Almut Lahn M.A. | wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifpm Institut für Public Management | 30.01.2020