Competences in Health Network Management – neues internationales Projekt am ifgs
Das Thema Gesundheit ist eines der Hauptpolitikfelder der Europäischen Union. Zu den Prioritäten der EU-Gesundheitspolitik im Kontext der EU-Gesundheitsstrategie zählt die Prävention, insbesondere durch Förderung eines gesünderen Lebensstils und eines gleichberechtigten Zugangszu Gesundheit. Konkrete EU-Maßnahmen umfassen die Entwicklung von Instrumenten zur Unterstützung der EU-Länder bei der Zusammenarbeit und Ermittlung bewährter Verfahren.
Vor diesem Hintergrund startete soeben das neue internationale Projekt „Competences in Health Network Management“, kurz: Com.HeNet, am Institut für Gesundheit & Soziales (ifgs) der FOM. Das Institut koordiniert dabei eine strategische Partnerschaft von insgesamt sechs europäischen Partnerinnen und Partnern: FH Joanneum Graz, TU Sofia, Eötvös Loránd Universität Budapest, Schlesische Medizinische Universität Katowice und Universidad Católica San Antonio de Murcia. Zusätzlich unterstützen das Bulgarische Rote Kreuz und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) das Projekt als assoziierte Partner. Com.HeNet wird finanziert aus dem Programm Erasmus+.
In Deutschland wurde im letzten Jahrzehnt eine Vielzahl von hochgradig unterschiedlichen Gesundheitsnetzwerken und Gesundheitsregionen eingerichtet, die das Ziel der Verbesserung des Zugangs und der Qualität der Gesundheitsversorgung und -vorsorge verfolgen. Diese Netzwerke sind meist geografisch definierte Cluster, die über eine Koordinationsstelle verfügen. Deren zentrale Aufgabe besteht in der Intensivierung der Koordination aller lokalen / regionalen Gesundheitssystempartner. Derartige Gesundheitsnetzwerke werden vielfach von öffentlichen Trägern gefördert bzw. unterhalten. Mit dem Konzept „Gesundheitsregionenplus“ möchte z. B. der Freistaat Bayern seine medizinische Versorgung und Prävention durch 50 regionale Netzwerke verbessern; das LGL koordiniert dies.
Im Projekt Com.HeNet möchten die Partner Instrumente entwickeln, mit denen Regionen in EU-Ländern in Gesundheitsnetzwerken zusammenarbeiten können. Im Vordergrund steht dabei die Konzeption und pilothafte Umsetzung eines europäischen Curriculums für die Ausbildung von Netzwerkmanagerinnen und -managern. Die Entwicklung des Curriculums erfolgt auf der Grundlage einer Befragung zur möglichen Ausgestaltung von Jobprofilen und den damit verbundenen Kompetenzportfolios für Fachkräfte in den sechs europäischen Partnerländern. Zu den Zielgruppen des Projekts zählen insbesondere Berufsgruppen, die im Kontext von Gesundheitsnetzwerken als Stakeholder identifizierbar sind, z. B. Anbieter von Gesundheits- und Sozialdiensten sowie Vertreter der Gesundheitsverwaltung und der Gesundheitspolitik.
„Das Projekt setzt direkt an unserem Vorgängerprojekt ‚Arteria Danubia‘ an“, so Prof. Dr. habil. Manfred Cassens, wissenschaftlicher Direktor des ifgs. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Com.HeNet die internationalen Aktivitäten des ifgs verstetigen und weiter ausbauen können. Im Projekt werden wir ein Curriculum für die Koordinatoren von Gesundheitsnetzwerken pilotieren. Hierfür beziehen wir Bachelor-Studierende der Studiengänge Gesundheits- und Sozialmanagement, Gesundheitspsychologie & Medizinpädagogik, Pflege sowie Pflegemanagement und Soziale Arbeit aus dem Hochschulbereich Gesundheit & Soziales sowie entsprechende Studierende der Partnerhochschulen mit ein.“
Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff | Vizekanzler Forschungsorganisation
Dipl.-Kfm. Gerit Landherr | EU-Referent
Ines Kösters M.A. | wissenschaftliche Mitarbeiterin
09.09.2019
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