Forschungsmanagement – eine wichtige Hochschulaufgabe  

Als Abteilungsleitung Institute betreue ich die 23 Forschungseinrichtungen der FOM Hochschule. Ich wirke als Forschungsmanagerin an der Schnittstelle zwischen den wissenschaftlichen Leitungen und Angehörigen der elf Institute und zwölf KompetenzCentren einerseits und dem Vizekanzler Forschungsorganisation bzw. dem Prorektorat Forschung andererseits.

Jahrestagung 2019 des Netzwerks Forschungs- und Transfermanagement e. V., kurz FORTRAMA (Foto: FOM/Gesine Hahn)

Darunter fallen neben  meiner Funktion als verantwortliche Ansprechpartnerin für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter u. a. die Unterstützung bei administrativen Prozessen und der Qualitätssicherung, bei der Umsetzung der satzungsgemäßen Gremienarbeit und des Berichtswesens wie auch die Mitwirkung an der Initiierung neu zu gründender Institute und KompetenzCentren.

An allen deutschen Hochschulen nimmt die Bedeutung des Forschungs- und des Transfermanagements zu. Ziel des Netzwerks Forschungs- und Transfermanagement e.V., kurz FORTRAMA, ist es, den Austausch und die Wissensweitergabe innerhalb dieses speziellen Berufsfeldes zu fördern.

Die Berufsgruppe soll weiter professionalisiert, Kompetenzen gebündelt und verfügbar gemacht werden, Sichtbarkeit erhöht, Vernetzung und Erfahrungsaustausch gefördert und Weiterbildung organisiert werden. Zu den wichtigsten Aktivitäten des Netzwerks gehört seit 2003 die Jahrestagung.

Rotkäppchenfigur auf dem Campus der Universität Potsdam, wo die diesjährige Jahrestagung des FORTRAMA stattfand (Foto: FOM/Gesine Hahn)

2019 fand sie an der Universität Potsdam statt. Auch im März 2019 trafen sich die bundesdeutschen Forschungs‑ und Technologiereferentinnen und -referenten, um Fragen ihrer Profession zu diskutieren und Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen.

Seit 2008 bin ich in der Forschungsorganisation der FOM Hochschule tätig. Die Jahrestagung des Netzwerks ist die Fachtagung für das deutsche Forschungsmanagement. Die Vorträge, die Workshops und ganz besonders der professionelle Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Hochschulen sind für meine tägliche Arbeit von hohem Wert.

Neben der Keynote von Dr. Willhelm Krull, Generalsekretär VolkswagenStiftung, zur Entwicklung des Wissenschaftssystems in Deutschland sowie der Podiumsdiskussion zum Begutachtungswesen im deutschen Wissenschaftssystem mit Vertreterinnen und Vertretern u. a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der VolkswagenStiftung, der Humboldt-Universität, des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und des Wissenschaftsrats bot das abwechslungsreiche Programm viele interessante Vorträge und Arbeitsgruppen, etwa „Erfolgreiche Förderantragstellung: Möglichkeiten und Grenzen der Beratung von Forschenden“, „Forschung multimedial kommunizieren“ oder „Aktuelle Herausforderungen bei der Leitung von universitären Forschungsservice-Einrichtungen“.

Dr. Krull hob in seiner Keynote das Forschungsmanagement insbesondere für Fachhochschulen als ein wichtiges Feld hervor, das sie benötigen, um im Wettbewerb um Fördermittel mit den Universitäten mithalten zu können. Neben dem wiederholten Hinweis auf die Zunahme der Relevanz von Digitalisierung bot die Konferenz Input zur wirksamen Gestaltung von Forschungsdienstleistungen, wie etwa des Zeitpunkts der Erstberatung als eines wichtigen Erfolgsfaktors sowie der Bedeutung des Matchings der Ziele einer Hochschule mit der strategischen Ausrichtung ihrer Forschungsförderung.

Die Podiumsdiskussion offenbarte interessante Einblicke „hinter die Kulissen“ von Gutachterkommissionen und warf etwa die Frage auf, ob gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler per se auch gute Gutachter sind. Zudem lassen die Ausführungen der Redner hoffen, dass es in den nächsten Jahren im Begutachtungswesen, z. B. durch verlängerte Förderzeiträume und ein geltendes Vertrauensprinzip, eine Entwicklung hin zu einer gewissen Abmilderung der Wettbewerblichkeit geben könnte.

Der Workshop von Dr. Thomas Horstmann, Leiter des Dezernats für Forschungs- und Transferservice an der Universität Leipzig, bot mir die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit anderen Personen in Leitungsfunktionen im Forschungsmanagement von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Er hob unter anderem den Wert des Dialogs des Forschungsmanagements mit anderen Bereichen innerhalb einer Hochschule hervor und stellte am Beispiel seiner Universität praktische Umsetzungsmöglichkeiten vor.

Gesine Hahn, M.A. | Abteilungsleitung Institute | 29.04.2019