„Hackathon? Ja, aber richtig!“ oder: Wie kommt das Neue ins Unternehmen?  

„Ein Hackathon“, so Prof. Dr. Ulf Pillkahn, „ist ein geeignetes Instrument, um Neues und Innovationen zu initiieren – wenn man es richtig macht.“ Der Begriff setzt sich aus „Hack“ und „Marathon“ zusammen: Innerhalb von 24 bis 48 Stunden entwickeln verschiedenste Unternehmensmitarbeiter gemeinsam, in lockerer Event-Atmosphäre mit viel Verpflegung und ohne einengende Vorgaben kreative Lösungsansätze für bestehende Probleme oder auch ganz neue Ideen. Dem Ideengeber, der sich durchsetzt, winkt am Ende in der Regel ein attraktiver Gewinn.

Werksbegehung beim Audi Smart Factory HACKATHON (Foto: Audi AG)

Audi Smart Factory HACKATHON (Foto: Audi AG)

Professor Pillkahn, der am ifes Institut für Empirie & Statistik assoziiert ist und unter anderem Innovations- und Technologiemanagement an der FOM in München lehrt, hat zum Thema geforscht. In Kooperation mit Kathrin Schwinghammer, Projektentwicklerin Digitale Produktion bei der Audi AG, hat er die Studie mit dem Titel „Wie kommt das Neue ins Unternehmen?“ geleitet.

Unternehmen sehen sich permanent dem Dilemma zwischen der Optimierung des Bestehenden und der Erneuerung ausgesetzt. Der Wissenschaftler hält Hackathons für geeignet, um Neues in die Organisation zu bringen. Doch bei der Gestaltung sollte man sich im Sinne von „Open Innovation“ mehr am Neuen und weniger am Bestehenden orientieren.

Das ist die Theorie als Ergebnis der Studie von Pillkahn und Schwinghammer. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Neuigkeitsgrad von Ergebnissen und verschiedenen Inputparametern eines Hackathons.

Neben Audi planen auch Porsche und Siemens weitere Hackathons, weiß Pillkahn. Seine Erkenntnisse sind hilfreich für alle, die sich über das Neue bzw. Hackathons als Instrument für die Öffnung des Innovationsprozesses in Organisationen Gedanken machen.

Erste Ergebnisse hat Professsor Pillkhahn diesen Monat vor gut 600 Forschenden, Unternehmensvertretenden und Beratenden auf der ISPIM Innovation Conference in Stockholm, Schweden, vorgestellt.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi, Referentin Forschungskommunikation, 27.06.2018