Research Fellows im Porträt: „Mit einem guten Zeitmanagement ist alles möglich“  

Ilja Schaab während einer Vorlesung

13.10.2017 – Hauptberuflich ist er Unternehmenskundenberater bei einem überregional tätigen Kreditinstitut. Parallel dazu strebt er eine Promotion an der tschechischen Masaryk Universität an, unterstützt das isf Institute for Strategic Finance als Research Fellow und unterrichtet an der FOM Hochschule in Düsseldorf. Seit Juni 2017 frönt er zudem einem neuen Hobby: Töchterchen Melissa. Wie sich all das erfolgreich unter einen Hut bringen lässt, verrät Ilja Schaab, M.Sc., im Interview.

Wie sehen momentan Ihre Aufgaben am isf aus? 

Ilja Schaab: Aktuell unterstütze ich vor allem bei der Erstellung von Skripten und Vorträgen. isf-Direktor Prof. Dr. Dr. habil. Eric Frère und Dr. Alexander Zureck schicken die Themen an uns Research Fellows – und wir schauen, ob es zeitlich und thematisch passt.

Inhaltlich liegt Ihr Fokus zurzeit auf dem Thema Niedrigzins… 

Ilja Schaab: Ganz genau. Schließlich steht die Frage, wie sich Niedrigzinsphasen auf die Finanzierungsstrategien von Unternehmen auswirken, im Zentrum meiner berufsbegleitenden Promotion an der Masaryk Universität. Gestartet bin ich im März 2017 mit einer kleinen Studie: Via Bloomberg Terminal habe ich mir rund 2.000 Datensätze angesehen und ausgewertet.

Gibt es einen zeitlichen Rahmen für die Promotion? 

Ilja Schaab: Das Promotionsprogramm der Masaryk ist sehr strukturiert und erstreckt sich über vier Jahre. Es gibt Pflichtmodule wie Ökonometrie oder Asset Pricing, die man besuchen, und Klausuren, die man bestehen muss. Darüber hinaus muss man am wissenschaftlichen Diskurs partizipieren und beispielsweise Publikationen sowie Konferenzteilnahmen nachweisen. Ab dem zweiten Jahr arbeitet man dann fast ausschließlich an seiner Dissertation und publiziert parallel.

Müssen Sie oft vor Ort in Brünn sein? 

Ilja Schaab: Die Reisen nach Tschechien sind zum Glück überschaubar. Für die Klausuren muss ich selbstverständlich präsent sein, aber viele Dinge wie Präsentationen und Hausarbeiten kann ich als Fernleistung erbringen. Und auch mein Doktorvater sitzt in Deutschland: isf-Direktor Prof. Dr. Dr. habil. Eric Frère.

Spielt Ihr Promotionsthema auch in Ihrem Job eine Rolle? 

Ilja Schaab: Auf einer Nebenspur läuft das sicherlich mit. Ich berate Firmenkunden zu allen finanziellen Belangen und habe mit sehr unterschiedlichen Branchen, Personen und Unternehmen zu tun. Da kommt natürlich auch immer mal wieder das Thema Niedrigzins zur Sprache, und in der Tat spiele ich mit dem Gedanken, parallel zu meinen Bloomberg-Recherchen auch qualitative Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen zu führen.

Warum haben Sie sich für die Promotion entschieden? 

Ilja Schaab: Weil mir die Forschung im Rahmen meiner Master-Thesis sehr viel Spaß gemacht hat. Damals ging es – ebenfalls betreut durch Prof. Dr. Dr. habil. Frère – um die Bewertung nicht börsennotierter Banken… Ein Jahr nach meinem Abschluss wollte ich mich wieder wissenschaftlich mit einer spannenden Fragestellung auseinandersetzen und habe deshalb erneut beim isf angeklopft.

Können Sie sich vorstellen, komplett in die Forschung zu wechseln? 

Ilja Schaab: Aktuell nicht. Dazu macht mir mein Job in der Kundenberatung einfach zu viel Spaß.

Parallel zur forschenden Tätigkeit sind Sie auch in der Lehre an der FOM Hochschule tätig… 

Ilja Schaab: Richtig. Ich unterrichte das Modul Banken Auslandsgeschäft an der FOM in Düsseldorf und genieße den Austausch mit den berufstätigen Studierenden sehr.

…bleibt da noch Zeit für Hobbies? 

Ilja Schaab: Seit Juni 2017 habe ich ein neues Hobby, für das ich mir diese Zeit definitiv nehme: meine Tochter Melissa. Nach Feierabend spiele ich ausgiebig mit ihr, bevor dann die Abendschicht am Schreibtisch beginnt. Ich versuche, jeden Tag mindestens ein bis zwei Stunden an meiner Dissertation zu arbeiten. Auf diese Weise bleibe ich am Ball und sehe gleichzeitig die Fortschritte, die ich mache.

Wie lässt sich das alles unter einen Hut bringen? 

Ilja Schaab: Mit einem guten Zeitmanagement ist alles möglich. Das habe ich aus meiner Zeit als Student an der FOM Hochschule mitgenommen – schließlich habe ich sowohl mein Bachelor- als auch mein Master-Studium berufsbegleitend absolviert. Wenn man sich den Tag gut einteilt, bleibt Raum für ganz unterschiedliche Themen.