Studie zum Therapiemanagement bei Krebserkrankungen veröffentlicht
09.08.2017 – „Immer mehr Onkologinnen und Onkologen setzen auf orale Arzneimittel, um intravenöse Chemo-Therapien zu ergänzen oder zu ersetzen“, erklärt Prof. Dr. med. Robert Dengler. „Das stellt natürlich höhere Anforderungen an das Selbstmanagement der Krebspatientinnen und -patienten.“ Der Frage, wie diese Kompetenz gestärkt werden kann, ist der Onkologe und FOM Wissenschaftler am ifgs Institut für Gesundheit & Soziales im Rahmen einer Studie auf den Grund gegangen – und zwar gemeinsam mit Christoph Riese (Wissenschaftliches Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH), Dr. Bernd Weiß (gesis Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften), Uirassu Borges jr. (Wissenschaftliches Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH), Anja Beylich (Hämatologisch-onkologische Praxis Altona), Dr. Kerstin Hermes-Moll, Dr. Matthias Welslau (beide von der Hämatologisch-onkologischen Praxis, Aschaffenburg) und Dr. Walter Baumann (Wissenschaftliches Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH).
Insgesamt nahmen an der Studie 165 Patientinnen und Patientinnen von 28 onkologischen Praxen aus ganz Deutschland teil. 54 von ihnen erhielten zusammen mit den Medikamenten Routine-Informationen zu Behandlung, Arzneimittel und Nebenwirkungen von ihren Ärztinnen und Ärzten. Die übrigen nahmen zusätzlich an einem Beratungsprogramm teil, das von onkologischem Pflegepersonal umgesetzt wurde und parallel zur Medikamenteneinnahme verlief: In mehreren Sitzungen ging es um Themen, die sich um Aspekte der Arzneimitteleinnahme drehten – von Form und Aussehen der Pillen über Einnahmeroutinen bis zum Umgang mit möglichen Nebenwirkungen. „In fast allen Fällen hatten diese speziell geschulten Patientinnen und Patientinnen weniger mit Nebenwirkungen zu tun als die in der Kontrollgruppe – seien es Müdigkeit, Übelkeit, Schmerzen Hautausschlag oder Erbrechen“, fasst Prof. Dr. med. Dengler die Ergebnisse zusammen. „Gleichzeitig kam es in dieser Gruppe zu weniger ungeplanten Unterbrechungen der Therapie.“
Ihre kompletten Erkenntnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Journal Supportive Care in Cancer veröffentlicht. Der Titel des Beitrages: “Effectiveness of a standardized patient education program on therapy-related side effects and unplanned therapy interruptions in oral cancer therapy: a cluster-randomized controlled trial”.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Kick-Off des Projektes „Resilientes Transformationsmanagement zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie (ReTraKT)“
Resilience Engineering: Am 09. April 2025 trafen sich die Partnerinnen und Partner des Projekts ReTraKT mit dem Projektbevollmächtigen Dr.-Ing. Raymond Djaloeis vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) zum Kick-Off des Projektes in Aachen. ...
WeiterlesenCall for Papers: Problemfelder und Trends in multifaktoriellen Umwelten
Die Welt ist ein komplexes System mit vielfältigen Einflüssen. Individuen und Institutionen stehen einem multivariablen, hochrückgekoppelten und kontingentem System gegenüber. Aus den Einflüssen aus verschiedenen Umwelten resultieren Potenziale und Gefahren. Die in den Wirtschaftswissenschaften häufig verwendete PESTEL*-Analyse unterteilt die Umwelten in die Bereiche der politisch-rechtlichen, ökonomischen, technologischen, soziokulturellen und ökologischen Umwelt.
WeiterlesenCall for Papers zu Post-Agilität, Resilienz & Transformation im Projektmanagement
Agilität prägt seit Jahren das Projektmanagement – doch ist der Begriff noch zeitgemäß, oder sind wir bereits in einer „Post-Agilität“ angekommen? Die Tagung „Projektmanagement und Vorgehensmodelle“ (PVM 2025) widmet sich...
Weiterlesen