Müssen wir Globalisierung neu denken? Prof. Dr. Estelle Herlyn beim Evangelischen Kirchentag  

Prof. Dr. Estelle Herlyn (l.) und Dr. Clara Brandi (r.) beim Evangelischen Kirchentag

29.05.2017 – Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) war beim Evangelischen Kirchentag vom 24. bis 28. Mai in Berlin mit einem eigenen Stand und Bühnenprogramm vertreten. Thematische Schwerpunkte: Afrika, Flucht und Migration, Religion und Entwicklung sowie Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung. Eingebunden waren Akteure ganz unterschiedlicher Einrichtungen und Organisationen – darunter die FOM Hochschule, vertreten durch Prof. Dr. Estelle Herlyn.

Die Wissenschaftlerin ging gemeinsam mit Dr. Clara Brandi vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik der Frage nach, ob Globalisierung neu gedacht werden muss. „Globalisierung ist kein abgeschlossener Prozess, sondern gestaltbar, und es ist berechtigt, dass viele Menschen die heutige Form der Globalisierung mit Skepsis betrachten“, betonten sie. „Eine gerechte Gestaltung kann nur im Zusammenwirken von Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft gelingen. Auf Seiten der Politik besteht eine große Herausforderung darin, Entwicklungs-, Handels-, Wirtschafts-, Agrar- und Umweltpolitik kohärent zu gestalten.“ Kooperationen verschiedener Akteure würden bereits einen Weg in die richtige Richtung weisen. Zum Beispiel in Form des Bündnisses für nachhaltige Textilien und des Forums nachhaltiger Kakao. Auch das Konzept für einen Marshallplan mit Afrika stelle den hoffnungsvollen Ansatz einer neuen Form der Kooperation mit Afrika dar, der auf eine Umsetzung der Agenda 2030 zielte.  

Im Anschluss diskutierten Estelle Herlyn und Clara Brandi mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern verschiedene Leitfragen. Darunter: Wo liegen die größten Herausforderungen im bestehenden Handels- und Wirtschaftssystem? Wie kann Populismus und nationalistischen Bewegungen entgegen gewirkt werden? Und welche Rolle sollten WTO, EU sowie die Entwicklungspolitik zukünftig spielen?

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation