Dividendenstudie 2017: Rekorde, viel Qualität und ein paar Kritikpunkte
Ein weiteres Indiz für die besondere Qualität des Dividendenjahrgangs ist in den Augen von Prof. Dr. Frère die Zahl der Anhebungen. „Fast zwei Drittel der 160 Index-Firmen schütten mehr aus als im Vorjahr. Das ist der vierte Anstieg in Folge – und zwar auf ein Niveau, das bislang nur im Jahr 2008 erreicht wurde.“ Parallel gebe es nur bei jedem fünften Unternehmen Kürzungen, Ausfälle oder anhaltende Dividendenverweigerungen. „Auch das ein neuer Rekord.“
Trotzdem hat der FOM Wissenschaftler Anlass zur Kritik. Zum Beispiel mit Blick auf die Zahlungsmoral im Nebenwerte-Segment. „Während in der DAX-Liga rund drei Viertel der Unternehmen die Dividende aufstocken, übertrifft nur knapp die Hälfte der SDAX-Firmen ihre Vorjahresausschüttung. Im General Standard sind Anhebungen trotz der guten gesamtwirtschaftlichen Situation sogar die Ausnahme.“
Auch bei den in den Auswahl-Indices versammelten Unternehmen sieht Prof. Dr. Frère Verbesserungspotenzial. Zwar würden die absoluten Dividendenbeiträge steigen, die Ausschüttungsquoten indes blieben seit Jahren konstant und zu niedrig. „In DAX, MDAX, TecDAX und SDAX wird zumeist weniger als die Hälfte des Vorjahresgewinns an die Aktionäre überwiesen. Bei jeder vierten Firma liegt die Quote sogar unter 33 Prozent.“
Die Dividendenstudie wurde in diesem Jahr zum insgesamt achten Mal durchgeführt. Analysiert wurde der gesamte deutsche Aktienmarkt – bestehend aus Prime, General und Entry Standard. Die kompletten Ergebnisse stehen im PDF-Format zum Download bereit.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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