Workshop-Rückblick: Wie sich chinesische und deutsche KMU der Globalisierung stellen
10.02.2017 – Kleine und mittlere Unternehmen in China und Deutschland haben viel gemeinsam: Sie spielen mit Blick auf Beschäftigung und gesamtwirtschaftliches Wachstum eine bedeutende Rolle, sind gleichzeitig aber im Nachteil gegenüber den sogenannten Global Players – vor allem, wenn es um Risikokapitalausstattung, Personal oder Innovationsfähigkeit geht. Wie KMU diese Nachteile kompensieren und die Herausforderungen einer globalisierten Welt meistern können, stand im Zentrum eines internationalen Workshops an der Shangdong Agricultural University in Tai’an: Am 27. und 28. Mai 2016 haben chinesische und deutsche Experten verschiedene Aspekte rund um die Themen Innovation, Finanzen, Nachhaltigkeit, Recruiting & Co. beleuchtet. Diese Beiträge gibt es jetzt zum Nachlesen, ein entsprechender Tagungsband ist in der FOM Schriftenreihe „Deutsch-chinesischer Wissenschaftsdialog“ erschienen. Titel: „New Trails for SMEs in Germany and China: Co-operations. Opportunities. Challenges. Perspectives“. Herausgeber: Prof. Dr. Andree Elsner und Prof. Andreas Oberheitmann von der FOM German-Sino School of Business & Technology.
Zu den Autoren zählen beispielsweise Dr. Michael Rothgang und Dr. Jochen Dehio. Die beiden Experten des RWI Leibnitz Instituts für Wirtschaftsforschung stellen in ihrem Beitrag u.a. die Strategien deutscher KMU vor, die im Bereich Innovation gut aufgestellt sind. Ihre These: „Die Vorgehensweisen variieren je nach Sektor und Branche. In der Auto- und Maschinenindustrie beispielsweise haben viele Unternehmen ihr Wissen erfolgreich weiterentwickelt und vor ihren Wettbewerbern geschützt, während im Hightech-Bereich verbesserte Rahmenbedingungen bei Finanzierung und Forschung zu vielen Neugründungen geführt haben.“
Allerdings werden die Möglichkeiten, die diese Rahmenbedingungen eröffnen, nicht erschöpfend genutzt, so Dr. Hartmut Meyer vom KCE KompetenzCentrum für Entrepreneurship & Mittelstand. „Nur 60 Prozent des Budgets, das in Deutschland zur Unterstützung unternehmerischer Aktivitäten bereitsteht, wird auch tatsächlich abgerufen“, schreibt der FOM-Wissenschaftler. Er setzt sich daher mit der Frage auseinander, warum die Chancen auf Unternehmertum ungenutzt bleiben und welche Faktoren Entrepreneurship in einer innovationsgetriebenen Wirtschaft auszeichnen.
Wie das Thema Innovation von landwirtschaftlichen KMU in China gehandhabt wird, erläutert Prof. Xu Yuanguo von der Shangdong Agricultural University in seinem Beitrag. Dass sie dabei Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung haben, berichtet Prof. Zhao Wei, während Prof. Wang Hongsheng auf Cloud-Financing als alternatives Finanzierungsmodell verweist.
Insgesamt enthält der chinesisch-englischsprachige Band zwölf Beiträge sowie Grußworte von Tim Wenniges (Leiter des China Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung) und Prof. Dr. Burghard Hermeier (Rektor der FOM Hochschule) als Repräsentanten der beiden Institutionen, die den Workshop in China initiiert haben. Das komplette Dokument steht als PDF-Datei auf der Seite der FOM German-Sino School zum Download bereit.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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