Bildung 4.0 im Essener Wissenschaftssommer: Zwischen Transferlernen und Virtual Reality
09.08.2016 – Industrie 4.0 ist ohne qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich. So die These von Prof. Dr. Frank P. Schulte und Rouven Lippmann. Im Rahmen des Essener Wissenschaftssommers gingen der wissenschaftliche Leiter des KompetenzCentrum für die Didaktik der Lehre für Berufstätige und der wissenschaftliche Referent des FOM-Prorektorats Kooperationen deshalb der Frage nach, welche neuen Anforderungen sich in Zeiten von Digitalisierung, Virtual Reality, Big Data und Internet der Dinge sowohl an die Lernenden als auch an den gesamten Bildungsbereich ergeben.
„Mit steigender Angebotsvielfalt an digitalen Medien wird Lernen im Besonderen individualisierbarer“, betonte Prof. Dr. Schulte. „Lerninhalte, Lernmethoden und Lerngelegenheiten lassen sich viel umfangreicher den eigenen Bedürfnissen entsprechenden auswählen, distribuieren und gestalten.“ Hier werde die metaphorische Brücke zum Wandel der Industrie zur „Industrie 4.0“ geschlagen: „Bildung 4.0“ mit einer erhofften Individualisierbarkeit und Flexibilisierung von digitalen Lernangeboten stelle besondere Anforderungen an die organisationale, inhaltliche und methodische Gestaltung der Angebote. Schulte konstatierte: „Es muss sichergestellt werden, dass sich im Laufe ihrer Rezeption auch Lernerfolge einstellen und dass das Gelernte später auch angewandt werden kann – es muss also zu einem erfolgreichen Wissenstransfer zwischen ‚Lernkontext 4.0‘ und ‚Anwendungskontext 4.0‘ kommen.“ Das – so Prof. Dr. Schulte und Rouven Lippmann – habe Folgen für die geforderten Kompetenzfacetten. „Nur wenn die Absolventinnen und Absolventen der neuen Lernwelten besonders transferkompetent sind, dann wird es ihnen schnell gelingen, sowohl die eigenen Erwartungen, als auch die von Unternehmen und Gesellschaft an Bildung 4.0 zu erfüllen. Das ist dann ein Auftrag an alle, die Bildung 4.0 machen – ein Auftrag, den unsere Hochschule gerne annimmt.“
Der Vortrag der beiden FOM-Experten schloss mit einer Demonstration eines Lernszenarios mit Hilfe eines Virtual Reality-Systems, das auch die Zuhörerinnen und Zuhörer ausprobieren konnten und so Grundlage für eine umfangreiche Diskussion war. Rouven Lippmann: „Hier konnten wir die Herausforderungen erleben, denen sich diese neuen Lernangebote stellen müssen, damit sie auch der Wirtschaft einen Mehrwert liefern können.“ So zeigte sich, dass im Besonderen (digitale) Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bildungs- und Arbeitswelt, zwischen akademischer und beruflicher Bildung sowie zwischen (Hoch-)Schulen und Unternehmen neue und innovative Qualifikationsmöglichkeiten eröffnen können.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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