#silicon #values – Lexikon des kalifornischen Denkens
Heute: Deep Play
14.04.2016 – In ihrem gerade in der FOM-Edition erschienen Sachbuch Silicon Valley als unternehmerische Inspiration entziffern Prof. Dr. Friederike Müller-Friemauth und Dr. Rainer Kühn, was die kalifornische Ökonomie antreibt. Die beiden Zukunftsforscher beschreiben das unternehmerische Konzept des Silicon Valley mit Blick auf die gesellschaftlichen Ziele jenseits von Quartalszahlen und den üblichen strategischen Planungshorizonten. Dabei nutzen sie Begriffe, die im europäischen Wirtschaftskontext noch verhältnismäßig neu sind – von Deep Play bis Straight Talks. Was sich dahinter verbirgt, erklären sie in Form eines Kurzlexikons.
Deep Play ist ein typisch kalifornisches Führungsverständnis. Dabei geht es um die unternehmensinterne Erzeugung von Tiefenkompetenz: Diejenige analytische Fähigkeit der Mitarbeiter herauszukitzeln, die dazu führt, dass die Innovationen ‚outstanding’ sind.
Amerikaner nennen Leute, die geradezu schlafwandlerisch Situationen gemäß ihres Potenzials einschätzen können, Deep Smarts; davon leitet sich Deep Play ab. Genauer verbergen sich dahinter Führungsinstrumente zur Eindämmung individueller Macht („bei uns sagt der Chef, wo’s lang geht…“), taktischer Rede und nichtssagender Rhetorik (unverbindliche Positionswechsel, Vorenthalten kritischer Informationen und so weiter). Valley-Unternehmer lockern überdies sofort und konsequent die Verbindung zwischen Idee und Erfinder: Ist die Idee erst in der Welt, bestimmt das Unternehmen, was mit ihr geschieht, nicht ihr Kreator. Herausragende Beispiele: Die Design- und Usabiliy-Kompetenz von Apple oder die ‚Kundenversteher-Denke’ von Amazon. Deep Play ist die Übersetzung des blutleeren USP in praktische Führung.
Das nächste Stichwort lautet Moonshots und wird am 21. April 2016 erläutert.
Das Sachbuch Silicon Valley als unternehmerische Inspiration ist in der FOM-Edition bei Springer Gabler erschienen.
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