Innovative Lehrprojekte im Porträt: Juristische Sachverhalte graphisch darstellen  

juraGraph
Ein Beispiel für die Anwendung des juraGraph

21.03.2016 – Beim juraGraph treffen Recht und Informatik aufeinander: Zielsetzung des Projektes von Prof. Dr. Patrick Havel und Prof. Dr. Kerstin Wolf ist es, juristische Sachverhalte visuell darzustellen – und zwar mit Hilfe der Graphen- und Automatentheorie. „Konkret heißt das: Wir nutzen in der Informatik übliche Diagramme, Ellipsen und Pfeile, um in Vorlesungen komplexe rechtliche Bewertungen, Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen verständlicher zu vermitteln“, erklärt Prof. Dr. Havel. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programms Innovative Lehrprojekte der FOM Hochschule.

Aktuell kommt der juraGraph in der Vorlesung Wirtschafts- und Privatrecht in den meisten berufsbegleitenden Bachelor-Studiengängen der FOM sowie im an der FOM München durchgeführten Bachelor-Studiengang „Öffentliches Recht“ zum Einsatz. Prof. Dr. Wolf: „Wir waren gespannt, wie unsere berufstägigen Studierenden auf diese Lernhilfe reagieren würden und freuen uns, dass die Rückmeldungen uneingeschränkt positiv waren.“ Die bildlichen Darstellungen seien besser nachzuvollziehen als der reine Text und erleichterten dadurch den Lernprozess, so das Feedback.

Heißt das, der juraGraph kommt bald auch in weiteren FOM Vorlesungen zum Einsatz? Erstmal (noch) nicht. „Ich betreue aktuell drei Bachelor-Arbeiten, die verschiedene Aspekte des Tools beleuchten. Dabei geht es um eine generelle Analyse, die Frage nach der Usability sowie einen Ansatz, mittels semantischer Analyse die Graphen teilautomatisiert zu erzeugen“, so Prof. Dr. Havel. „Je nach den Ergebnissen wird es dann für uns im Sinne eines Forschungsthemas weitergehen. Eine unterstützende Applikation entwickle ich gerade zusätzlich eigeninitiativ.“

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation