Mit Ü40 in den Hörsaal: Wie die Studiengestaltung für Ältere gelingt
Maßnahmen konzipieren, die es Studierenden jenseits der 40 erleichtern, erfolgreich zu studieren. So lautete die Zielsetzung des Forschungsprojektes Erfolgreich studieren 40plus der FOM Hochschule. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung in Frankfurt wurden jetzt die Ergebnisse präsentiert – darunter ein Webinar, ein Mentoringprogramm und eine Schulung für Dozenten.
Seit Januar 2012 haben Prof. Dr. Lutz Hoffmann und sein Team rund 270 FOM Studierende aus ganz Deutschland befragt und interviewt – vor allem in der Altersgruppe Ü40, aber auch in einer Kontrollgruppe von 20- bis 25-Jährigen. Die wichtigsten Ergebnisse: „Ältere Studierende wünschen sich Lehrveranstaltungen, die interaktiv gestaltet sind und von Diskussionen begleitet werden. Sie sprechen sich für ergänzende Übungen zu den Vorlesungen aus und sind interessiert an einer Begleitung durch einen Coach oder Mentor“, fasste Prof. Dr. Hoffmann zusammen. „Konkret regten die Befragten eine Einführung in wissenschaftliche Methoden sowie einen Auffrischungskurs in Mathematik an. Letzteren, weil die Lernerfahrungen in diesem Bereich in der Regel weit zurück liegen.“
Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte das Forschungsteam eine Reihe von Angeboten für die Zielgruppe 40plus – und unterzog sie einem direkten Praxistest in den FOM Bachelor-Studiengängen Business Administration und International Management. Besonders gut kam ein Webinar zum Thema Mathematik an. „Dabei kommunizieren Dozenten und Studierende live in einem virtuellen Raum und bearbeiten online bereitgestellte Unterrichtsmaterialien“, so Prof. Dr. Hoffmann. Vorteil für die Teilnehmer: „Sie müssen keine Anfahrt in Kauf nehmen, sondern können sich via Internet von Zuhause zuschalten. Zudem entscheiden sie selbst, welche Termine sie wahrnehmen – und zwar abhängig von ihrem Lernbedarf und ihren zeitlichen Kapazitäten.“
An Dozenten richtet sich ein Didaktik-Workshop zu den Themen „Interaktivität“ bzw. „Aufgreifen von Erfahrungswissen“. Zielsetzung: die Lehrenden für die besonderen Bedarfe älterer Studierender zu sensibilisieren und ihnen entsprechende Methoden für die Unterrichtsgestaltung an die Hand zu geben. Darunter die Kopfstand-Methode, Think-Pair-Share und Wissenspool.
„Ältere Studierende waren in der Hochschul- und Studierendenforschung bislang terra incognita“, sagte Prof. Dr. Hoffmann zum Abschluss der Veranstaltung. „Wir haben mit unserem Projekt also Neuland betreten. Und das aus gutem Grund: Schließlich wird diese Studiengruppe mittelfristig immer größer – vor allem angesichts der demografischen Entwicklung sowie der ständigen Veränderungen der Arbeitswelt.“
Das Projekt Erfolgreich studieren 40plus wurde im Zuge der Initiative „ANKOM – Übergänge von der beruflichen in die hochschulische Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ 21W050012) gefördert. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wird zeitnah auf der Internetseite des FOM KompetenzCentrums für interdisziplinäre Wirtschaftsforschung & Verhaltensoekonomie bereit gestellt.
Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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