Wiedereingliederung langzeitkranker Mitarbeiter: Prof. Dr. Dittrich unterstützt norwegisches Forschungsprojekt
Wie können langzeitkranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Wiedereinstieg in den Job unterstützt werden? Diese Frage steht im Zentrum eines Forschungsprojektes des National Centre for Occupational Rehabilitation in Norwegen. Die FOM Hochschule ist als internationaler Partner an Bord – vertreten durch Prof. Dr. Winand Dittrich als einer der wissenschaftlichen Leiter im KompetenzCentrum für interdisziplinäre Wirtschaftsforschung & Verhaltensoekonomie (KCI). Er beleuchtet das Problem aus verhaltensökonomischer und auch neuropsychologischer Perspektive.
„Das Projekt verfolgt einen ganz neuen Ansatz: Ergänzend zur klassischen Arbeitsmedizin oder Psychiatrie sollen individuelle emotionale und kognitive Faktoren stärker berücksichtigt werden“, erläutert Prof. Dr. Dittrich. „Wie nehmen die Kranken ihre Situation wahr? Wie treffen sie Entscheidungen? Haben sie sich vielleicht ‚in ihrer Krankheit eingerichtet‘ oder sind sie noch flexibel für Neuanpassungen?“ Zielsetzung: Rehabilitationsmaßnahmen zu evaluieren und individuelle Entscheidungsprozesse zu charakterisieren, um daraus Hilfestellungen und Empfehlungen für die Kranken bei der Wiedereingliederung in das Wirtschaftsleben zu entwickeln.
„Im Fokus unserer Arbeit stehen Schmerzpatienten des Muskel-Skelett-Systems sowie psychisch erkrankte Patienten aus drei der insgesamt acht Gesundheitsregionen Norwegens“, so der FOM Experte. „Meine Aufgabe ist es, das Projekt sowohl praktisch bei der Nutzung empirischer Methoden zu begleiten als auch theoretischen Input im Bereich Verhaltensökonomie und Neuropsychologie zu geben – zum Beispiel im Rahmen von Workshops rund um faktenorientierte kognitive und emotionale Techniken wie neue Formen des mentalen Trainings.“ Weitere Partner des mit ca. 400.000 Euro geförderten Projektes „Cognitive and emotional functions in sick listed patients going through occupational rehabilitation“ sind: Stiftelsen Catosenteret, Valnesfjord Helsesportssenter, Rode Kors Haugland Rehabiliteringssenter als regionale Gesundheitszentren und Uni Health der Universität Bergen.
Nette Anekdote am Rande: Den Kontakt zu den norwegischen Partnern konnte Prof. Dr. Dittrich im Zuge eines ganz anderen Projektes knüpfen. „Ich habe vor einigen Jahren eine norwegische Profi-Fußballmannschaft betreut. Damals ging es um mentales Training und Entscheidungsprozesse in engen Spielsituationen, die von Spielern oftmals als belastend bzw. als Stress empfunden werden können“, erinnert sich Prof. Dr. Dittrich. „Seitdem hat sich die FOM – zum Beispiel durch neue bzw. neu ausgerichtete Studiengänge der School of Health & Social Management und das KompetenzCentrum für Management im Gesundheits- und Sozialwesen – verstärkt im Bereich Gesundheit profiliert. Das eine passte zum anderen, und so kam das Ganze ins Rollen.“
Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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