Projekt-Abschluss: Der Demografie-Scout war bei 43 Essener Unternehmen zu Gast
Positive Bilanz für den Demografie-Scout: 43 Essener Unternehmen mit insgesamt fast 24.000 Mitarbeitern haben sich an dem Projekt beteiligt, das der EUV Essener Unternehmensverband und das iap Institut für Arbeit & Personal gemeinsam durchgeführt haben. Der Ablauf: Die Experten der FOM analysierten die Personal- und Altersstruktur der jeweiligen Unternehmen und führten anschließend – wenn gewünscht – einen Workshop durch. Dort wurden mögliche Konzepte und Maßnahmen vorgestellt, um das demografische Risiko für das Unternehmen möglichst gering zu halten.
„Das Projekt hat gezeigt: Beim Demografieprozess stehen viele Firmen noch ganz am Anfang“, urteilt EUV-Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders. Und Prof. Dr. Ulrike Hellert, wissenschaftliche Direktorin des iap, bestätigt. „Zwar ist der Personalbereich schon für das Thema sensibilisiert, aber die Unternehmensführung steht den Handlungsfeldern zur Erhöhung der Demografiefestigkeit noch kritisch gegenüber.“
Der Grund liegt für die FOM Expertin auf der Hand: „Der Problemdruck ist aktuell noch nicht zu spüren.“ Zudem würden langfristig angelegte Maßnahmen bereits jetzt zeitliche und finanzielle Ressourcen erfordern, deren Nutzen nur schwer darstellbar sei. Eine weitere Schwierigkeit: „Häufig folgt die Personalstrategie der eher kurz- bis mittelfristigen Unternehmensplanung“, so Ulrike Hellert. „Eine langfristige Personalstrategie, die auf Demografiefestigkeit ausgerichtet ist, wurde zum Teil nicht für sinnvoll erachtet, da die wirtschaftliche Entwicklung nur schwer vorhersehbar sei und man ja nicht wisse, ob man in fünf Jahren überhaupt noch so viele Mitarbeiter brauche.“
Das könnte sich allerdings bald ändern, denn laut Demografie-Scout steigt das Durchschnittsalter in den teilnehmenden Unternehmen bis 2018 auf 51,8 Jahre. Zudem wird sich der Anteil der über 60-Jährigen bis 2018 vervierfachen. Prof. Dr. Hellerts Fazit lautet daher: „Wir konnten die Firmen im Rahmen des Projektes für das Thema Demografiefestigkeit sensibilisieren und eine intensivere Auseinandersetzung damit anstoßen. Über kurz oder lang wird es alle Unternehmen betreffen – nur eben nicht im gleichen Umfang und Ausmaß.“
Stefanie Bergel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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