„Erfolgreich studieren 40plus“: Anforderungen und Maßnahmen
Unterstützung beim Lernen lernen, Interaktion, individuelle Begleitung, Praxisnähe – all das steht auf der Wunschliste der über 40-Jährigen, die sich parallel zum Job weiterbilden wollen. So lautet ein Zwischenergebnis des Forschungsprojektes Erfolgreich studieren 40plus der FOM Hochschule. In den vergangenen Monaten hat das Team um Prof. Dr. Lutz Hoffmann eine qualitative Studie unter älteren Lernenden sowie Unternehmensvertretern durchgeführt. Die ersten Angebote und Maßnahmen, die auf Basis der Ergebnisse entstanden sind, wurden im Rahmen eines Praxisworkshops Mitte März in Frankfurt vorgestellt.
„Wer mit über 40 ein Studium aufnimmt, hat ganz andere Ansprüche und Erwartungen als jemand, der direkt nach dem Abitur studiert“, fasst Prof. Dr. Hoffmann zusammen. „Auf der einen Seite haben die Studierenden Schwierigkeiten, sich wieder in einen Lernprozess einzufinden. Auf der anderen Seite sind sie stärker motiviert, haben ganz andere Erwartungen an die didaktischen Kompetenzen der Dozenten und wollen sich schnell Wissen aneignen, das sie im Berufsalltag umsetzen können. Mit unserem vorläufigen Maßnahmenpaket wollen wir beide Bereiche abdecken.“
Bereits in der Umsetzung befindet sich ein Mathematikkurs, der Studierende der FOM Hochschule, die im Rahmen ihres Studiums das 40. Lebensjahr erreichen, auf die Module Rechnungswesen und Mikroökonomie vorbereitet und eventuelle Blockaden dem Thema gegenüber abbauen soll. Das Besondere: Der Kurs ist nach dem Cafeteria-Modell aufgebaut. Die Teilnehmer entscheiden selbst, welche Termine sie wahrnehmen – und zwar abhängig von ihrem Lernbedarf und ihren zeitlichen Kapazitäten. Geplant sind darüber hinaus ein Methodenseminar zur Informationsselektion, -bewertung und -verarbeitung, didaktische Schulungen für Dozenten sowie spezielle Mentoring- und Coaching-Programme.
Ob diese Maßnahmen auch bei Unternehmen auf Interesse stoßen, bleibt abzuwarten. Schließlich hat die Studie auch gezeigt, dass das Thema Qualifizierung von über 40-Jährigen nur selten auf der Agenda der Human Ressource Abteilungen steht. Prof. Dr. Hoffmann: „Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sehen hier keinen Bedarf – obwohl ein berufsbegleitendes Studium für Mitarbeiter generell begrüßt wird. Strategisch verankerte Konzepte zur spezifischen Weiterbildung Älterer existieren ebenfalls in den wenigsten Häusern.“
Das Forschungsprojekt ist zum 1. Januar 2012 gestartet. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines vom Bundesinstitut für Berufsbildung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Modellversuchs erzielt. Das Projekt ist Teil der BMBF-Initiative „ANKOM – Übergänge von der beruflichen in die hochschulische Bildung“.
Stefanie Bergel, Pressestelle
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Neue Regeln, klare Haltung: So sichert die FOM wissenschaftliche Qualität
Die Forschungsfreiheit ist in Deutschland grundrechtlich geschützt. Diese Freiheit bedeutet aber nicht, dass Forschungsprozesse ohne Regeln ablaufen. Wissenschaft lebt von Transparenz, Verantwortung und Qualität. Um die Qualität wissenschaftlicher Arbeit zu sichern, legt die wissenschaftliche...
WeiterlesenGerechtigkeit im Unternehmen: Warum Wertschätzung eine strategische Ressource für nachhaltigen Erfolg ist, zeigt FOM Wissenschaftler Prof. Dr. Frank Müller
„Gerechtigkeit ist mehr als Moral – sie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen“, davon ist Prof. Dr. Frank Müller, der Personal und Organisation an der FOM Hochschule lehrt und am iap Institut für Arbeit & Personal forscht, überzeugt. Warum das so ist, hat er für...
WeiterlesenZielkonflikte in der Kreislaufwirtschaft: FOM Forschungsteam präsentiert Lösungsansätze auf AOM-Konferenz in Kopenhagen
Diese Woche hat ein Forschungsteam der FOM Hochschule seine Forschungsergebnisse auf dem 85th Annual Meeting der Academy of Management (AOM) in Kopenhagen präsentiert. Im Zentrum: ...
Weiterlesen