Bessere Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung? – Projektabschluss DigiNet  

Lungenkrebs zählt zu den häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen. Um neue Wege in der Versorgung zu eröffnen, wurde im Rahmen des Projekts „DigiNet“ ein einzigartiges Konsortium gebildet – mit Partnerinnen und Partnern aus Forschungseinrichtungen, Lungenkrebszentren, Kliniken, onkologischen Praxen, Krankenkassen, Berufs- und Fachgesellschaften, Krebsregistern sowie dem nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs. Diese enge Zusammenarbeit war und ist entscheidend, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten langfristig verbessern zu können. Das KompetenzCentrum für Medizinoekonomie (KCM) der FOM Hochschule als eine der Forschungseinrichtungen im Projekt war für die betriebswirtschaftliche Analyse aus Sicht der Krankenhäuser und Praxen zuständig. Diese Analyse wird am KCM geleitet von Prof. Dr. Florian Kron, der an der FOM in KölnGesundheitsmanagement und Sozialmanagement lehrt.

Innovation durch Datenvernetzung  

Das Besondere am Projekt: Erstmals konnten bislang getrennte Datenquellen – von Krankenkassen und Krebsregistern – patientenbezogen und dennoch für die Forschenden anonym zusammengeführt werden. Über eine Treuhandstelle wurden dafür einheitliche Pseudonyme erstellt. So lassen sich Krankheitsverläufe, Stadien und Kosten in Beziehung setzen, wodurch ein Gesamtblick entsteht, der bislang fehlte. DigiNet steht für „Steuerung personalisierter Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung von Behandlungspartnern und Patienten“. Die Gesamtleitung des Projekts lag bei Prof. Dr. Jürgen Wolf vom Universitätsklinikum Köln.

Stimmen aus der Versorgung  

Neben der Datenauswertung wurden qualitative Interviews mit Ärztinnen und Ärzten, medizinischen Fachangestellten sowie Patientinnen und Patienten geführt. Erste Einblicke präsentierten zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aus dem Projekt am 22. September 2025 beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) in Hamburg: Leonie Eilers M.Sc. (KCM) und Vanessa Mildenberger M.Sc. (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie des Universitätsklinikums Köln).

Weichenstellung für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgung  

Mit dem Projekt wurden wichtige Weichen für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgung gestellt. Die finalen Ergebnisse werden im Frühjahr 2026 veröffentlicht. Ob durch die digitale Vernetzung tatsächlich ein längeres Überleben von Patientinnen und Patienten unterstützt werden kann, wird sich dann zeigen. Updates dazu gibt es regelmäßig auf der DigiNet-Website: https://diginet.nngm.de/publikationen. Weitere Einblicke in das Projekt gibt es bereits jetzt zum kostenfreien Download in Band 31 der ifgs-Schriftenreihe mit dem Titel „Bildung und Qualifizierung im Gesundheitswesen: Ein Einblick in die Projekte der FOM Hochschule“, Kapitel 5: „DigiNet: Chancen und Herausforderungen der digitalen Vernetzung von Behandelnden und Patientinnen und Patienten“.

Das Projekt DigiNet (01NVF20021) wurde aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§ 92a Abs. 1 SGB V) durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert. Projektlaufzeit war 01.10.2021 bis 30.09.2025.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 09.10.2025