„Was hält uns in entwickelten Ländern vom Unternehmertum & Unternehmerinnentum ab?“ | Teil 1 der Serie zur internationalen Mittelstandsforschung
Die Frage, warum wir in hoch entwickelten Ländern das Unternehmer- und Unternehmerinnentum ablehnen, kommt bei Dr. Hartmut Meyer regelmäßig auf. Immer wieder stellt er fest, dass die Situation rund um das Unternehmendentum in weniger entwickelten Ländern ganz anders aussieht. In seiner Mittelstandsforschung am KompetenzCentrum für Entrepreneurship & Mittelstand (KCE) der FOM Hochschule fragt er sich daher, was getan werden muss, um das zu ändern.
Dass fehlendes Gründen und fehlende Innovationen in Deutschland ein Problem darstellen, erörterte (der mittlerweile ehemalige) Staatssekretär Thomas Sattelberger in einem Gastbeitrag in der Wirtschaftswoche unter dem Titel „Weshalb Deutschland ein Geschäftsmodell 2.0 braucht“.* KCE-Leiterin Prof. Dr. Simone Chlosta sieht bei dem Thema ebenfalls einen „deutlichen Mangel“. Als vormaliger Teil des Teams Deutschland des Global Entrepreneurship Monitors befasst sie sich mit den Themen Gründungsförderung, Entrepreneurship und Mittelstand in Deutschland und beforscht aktuell insbesondere die Geschlechterunterschiede im hiesigen Gründungsverhalten.
Dr. Meyer betrachtet das Thema global und setzt bei den hoch entwickelten Industrieländern an. Seit nunmehr zehn Jahren forscht er zum Thema. Zur Vorstellung seiner jeweils aktuellen Forschungsergebnisse wird er regelmäßig zur jährlichen Konferenz des International Council for Small Business (ICSB) eingeladen. Das ICSB ist eine Non-Profit-Organisation, die sich seit 1955 global mit dem Unternehmertum im Mittelstand befasst und dieses unterstützt. Dafür bringt das Netzwerk Forschende, Lehrende, politische Entscheidungstragende mit Praktikerinnen und Praktikern zusammen und ist in mittlerweile mehr als 85 Ländern vertreten. Das ICSB ist Initiator der Resolution der Vereinten Nationen, einen internationalen Namenstag für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen einzuführen. Dieser findet unter dem Namen „MSMEs Day“ jährlich am 27. Juni statt.
Fragen, mit denen sich Dr. Meyers Forschung weiter befasst, sind: Wie entwickelt sich das Unternehmertum im Mittelstand? Wie kann man die Lust darauf hierzulande und in den anderen Industrienationen fördern? Welche Rahmenbedingungen müssen gewährleistet werden? Derzeit betrachtet er dabei insbesondere auch die Einflüsse und Auswirkungen von Krieg und Pandemie.
„Unternehmerinnen- und Unternehmertum ist in innovationsbasierten Volkswirtschaften nicht die erste Präferenz der Generation Y oder Z. Der Grund ist ein derzeit attraktiver erster Arbeitsmarkt. Erst nach einer Einführung in die Chancen und den Umgang mit Risiken im Unternehmertum, öffnen sich viele Personen dieser beiden Generationen dafür. Dieser Perspektivwechsel ist besonders wichtig für die Förderung von Innovation und auch den Umgang mit der Nachfolgeproblematik** in vielen Familienunternehmen“, so der FOM Wissenschaftler, der seine Studierenden nicht nur in den FOM Hörsälen in Bremen und Hamburg in seine Forschungswelt „mitnimmt“, sondern dies auch buchstäblich tut: Er bietet ihnen die Möglichkeit, mit ihm an Konferenzen im In- und Ausland teilzunehmen.
Mehr dazu in Teil 2 dieser Serie, der am 18. Oktober 2022 hier im Wissenschaftsblog erscheint.
*Siehe hierzu auch den Beitrag „Weltweite Krisen erfordern weltweite Forschung“.
**Zu Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand wird am KCE ebenfalls geforscht. Jährlich wird hier die Studie „Nachfolgemonitor“ durchgeführt.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 11.10.2022
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