„Entlohnungsunterschiede, Konsumgüternachfrage, Staatstätigkeit – ökonomische Fragen lassen sich anhand von Sportbeispielen hervorragend studieren“ – Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie am 24./25. Juni 2022 an der FOM  

Prof. Dr. Luca Rebeggiani forscht am KCV KompetenzCentrum für angewandte Volkswirtschaftslehre und lehrt an der FOM Hochschule in Bonn. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, Geschichte und Romanistik an der Leibniz Universität Hannover und wurde dort 2007 im Fach Volkswirtschaftslehre (VWL) promoviert. Anschließend war er in mehreren Positionen in der amtlichen Statistik tätig, zuletzt beim Statistischen Bundesamt. In seiner Forschung beschäftigt er sich neben den klassischen VWL-Themen mit sport- und glücksspielökonomischen Fragen. Parallel zu seiner Tätigkeit als Professor an der FOM befasst er sich am Fraunhofer FIT mit Mikrosimulationsmodellen und berät wirtschaftspolitische Träger in Fragen der öffentlichen Finanzen sowie der Sozialpolitik.

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Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Drewes, der am KCAT KompetenzCentrum für Accounting & Taxation forscht und am FOM Hochschulzentrum Mannheim lehrt, sowie dem Arbeitskreis Sportökonomie e. V. organisiert er an der FOM Hochschule die 25. Jahrestagung des Arbeitskreises. Der Fokus der Tagung, die vom 24. bis 25. Juni 2022 am FOM Hochschulzentrum Bonn stattfindet, wird „Wettbewerb und Wettbewerbspolitik im Sport“ sein.

Herr Professor Rebeggiani, Sie lehren Volkswirtschaftslehre – welche Möglichkeiten sehen Sie, Ihr Forschungsinteresse im Fachgebiet Sportökonomie in die Lehre zu integrieren?

Prof. Dr. Luca Rebeggiani:Der Lehrstuhl, an dem ich in Hannover promoviert habe, hatte Sportökonomie als einen der Forschungsschwerpunkte. Für mich als leidenschaftlicher Sportfan die ideale Gelegenheit, persönliche Interessen und wissenschaftliche Tätigkeit zu verbinden. Später habe ich entdeckt, wie gut man Sport verwenden kann, um Ökonomie zu lehren: Die Begründung von Staatstätigkeit, Konsumgüternachfrage, Entlohnungsunterschiede – diese und viele andere klassische ökonomische Fragen lassen sich anhand von Sportbeispielen hervorragend studieren.

Worum geht es bei der geplanten Tagung konkret?

Rebeggiani:Die Tagung steht unter der Überschrift „Wettbewerb und Wettbewerbspolitik im Sport“, es geht also primär um Fragen der optimalen Gestaltung von Wettbewerben. Brauchen wir z. B. Gehaltsobergrenzen, um die Bundesliga wieder spannender zu machen? Es wird aber auch Vorträge zu anderen sportökonomischen Themen geben, wie z. B. zu den Auswirkungen der Coronapandemie, die den Sport hart getroffen hat, oder auch zu neueren Entwicklungen wie den E-Sports. Da die Tagung zum mittlerweile 25. Mal stattfindet, wird es auch eine Podiumsdiskussion mit der Gründergeneration geben, in der wir einen Blick zurück auf diese turbulenten 25 Sportjahre richten werden.

Und an wen richtet sich die Tagung?

Rebeggiani:Die Jahrestagung des AK Sportökonomie war für mich schon immer ein Highlight, weil sie eine der wenigen akademischen Konferenzen ist, an denen anwendungsorientierte und „High-End“-Forschende gleichberechtigt teilnehmen. Auch Vertretende des organisierten Sports, sowohl des Profi- als auch des Breitensports, sind immer dabei. Es gibt also stets einen regen, hoch interessanten Austausch zwischen Theorie und Praxis. Daher passt diese Tagung auch so gut zur FOM Hochschule mit ihrem anwendungsorientierten Profil, und wir sind sehr stolz, ausgerechnet die Jubiläumstagung 2022 ausrichten zu dürfen!

Hier geht es zur Tagungs-Website inklusive Programm- und Anmeldungsinformationen.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 07.06.2022