Wie die Forschung der FOM in Studium & Lehre fließt – ein Interview im aktuellen Forschungsbericht der Hochschule
Die FOM ist eine forschende Hochschule. Die Forschungseinrichtungen – Institute und KompetenzCentren – adressieren alle Themenfelder der in den Hochschulbereichen angebotenen Master-Studiengänge. Das Studium an der FOM umfasst eine strukturierte Einbindung der Studierenden in die Forschung. Darüber hinaus bieten die Forschungseinrichtungen Angebote der wissenschaftlichen Mitarbeit sowie individuelle Zugänge zum Forschungsgeschehen. Die über 250 bundesweit an den Forschungseinrichtungen assoziierten Lehrenden machen die Forschung in der Lehre erlebbar. Ergebnisse der Forschung werden aufbereitet und finden dort direkte Anwendung.

Wir trafen den Prorektor Forschung, Prof. Dr. Thomas Heupel, und den Vize-Kanzler Forschungsorganisation, Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hohoff zum Interview:
Nach einigen Jahren, in denen der strukturelle Auf- und Ausbau der Forschungsorganisation im Mittelpunkt der Arbeit stand, haben sich an der FOM Hochschule sowohl eine differenzierte Forschungsstrategie als auch leistungsfähige Strukturen und Prozesse der Forschungskoordination etabliert. Die FOM ist immer mehr zu einer auch forschenden Hochschule geworden. Haben Sie bereits nächste größere Ziele?
Christoph Hohoff:Der erreichte Stand der Ausgestaltung der Forschungsstrategie sowie der Aufbau- und Ablauforganisation muss bei einer sich so dynamisch entwickelnden Hochschule, wie es die FOM ist, immer wieder kritisch hinterfragt und angepasst werden. Wir sind unserer Trägerstiftung, der gemeinnützigen BCW Stiftung, sehr dankbar für ihre kontinuierliche und monetär umfängliche Unterstützung, sehen uns dadurch aber auch in der Verantwortung alles zu tun, um die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Forschungsorganisation der Entwicklung der Hochschule anzupassen.
Prof. Dr. Thomas Heupel:Dabei möchten wird selbstverständlich auch weiterhin die anwendungsorientierte Forschungsleistung der Hochschule und ihre Wahrnehmung in der Wissenschaft, der Wirtschaft sowie bei Studieninteressierten und Studierenden steigern. Dieses Ziel wird immer eine große Rolle in unserem Tun einnehmen.
Für die Zukunft haben wir uns aber auch neue Priorisierungen unserer Zielstellungen vorgenommen. So ist es uns ein Anliegen, unsere Studierenden stärker als bislang in den Fokus der Weiterentwicklung von Strukturen und Formaten zu stellen. Die Forschungsleistung unserer Hochschule – die bereits vielfach in der Ausgestaltung und Weiterentwicklung unserer Lehr- und Studienangebote präsent ist – soll den Studierenden für ihre persönliche wissenschaftliche Entwicklung noch weiter und einfacher zugänglich gemacht werden. Insbesondere die Master-Studierenden sollen strukturierte und systematische Zugänge in die Forschungsorganisation erhalten, die ihnen dabei helfen, sich auf Abschlussarbeiten vorzubereiten und bei Neigung und Interesse selbst forschend an unseren Forschungseinrichtungen aktiv zu werden. So können Studierende beispielsweise mit unseren Forschenden Poster- oder Tagungsbeiträge auf wissenschaftlichen Konferenzen halten und werden so zu eigenständigen Akteuren in der Wissenschaft. Neben ersten eigenständigen Berührungen mit dem Wissenschaftsprozess verstehen wir dies auch als Beitrag zur individuellen Kompetenzentwicklung: Hin zu einer Tätigkeit als Führungskraft, die Entscheidungen auf der Basis von wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen trifft und sich der Tragweite ihres Handels aus einem ganzheitlichen Blickwinkel stets bewusst ist.

Diese ersten Beispiele für eine weiterführende Integration von Studierenden in den Forschungsprozess lassen schon weitere systematische Zugänge erkennen. Würden Sie bitte näher erläutern, wie Sie darüber hinaus die Studierenden stärker als bislang in den Fokus der Weiterentwicklung von Strukturen und Formaten integrieren möchten?
Prof. Dr. Thomas Heupel:Die Studierenden erleben die Forschenden und die Forschungsleistung unserer Hochschule seit jeher in Studium und Lehre, sowohl in ihren regulären Lehrveranstaltungen als auch im Rahmen spezieller Forschungsmodule sowie der Angebote im Rahmen der Präsenzlehre plus (PLP). Nehmen wir als besonderes Beispiel das ifes Institut für Empirie & Statistik: Hier wird zu den Themenfeldern Datenkompetenz und Kausalbeziehungen auf international beachtetem Niveau geforscht und publiziert. Die Forschenden selbst lehren in den entsprechenden Modulen an ihren Hochschulzentren, stellen aber auch ihren bundesweit tätigen Kolleginnen und Kollegen, die ggf. nicht an der originären Forschung persönlich beteiligt sind, Materialien und Handreichungen für Studium und Lehre zur Verfügung. Wir möchten, dass die Studierenden diesen Rückfluss aus der Forschung in die Lehre stärker wahrnehmen. Ab einem definierten Punkt in ihrem Studium sollen sie sich noch einfacher als bislang direkt und persönlich, unabhängig davon ob Forschende der Institute und KompetenzCentren an ihrem Hochschulzentrum lehren, an diese wenden können. Die vorhandenen Strukturen müssen für alle Studierenden bundesweit zugänglich sein.
Christoph Hohoff: Die FOM hat sich in den vorangegangenen Monaten intensiv mit den Möglichkeiten der digitalen Transformation auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt stand dabei die Virtualisierung von Studium und Lehre, die mit hervorragenden Ergebnissen bewältigt wurde. Ich möchte hier auch auf die Entwicklung des gänzlich neuen Formats „digitales Live-Studium in virtueller Präsenz“ hinweisen. Aber auch in der Forschungsorganisation hat dieser Prozess Spuren hinterlassen, die uns zu innovativen Konzepten und Formaten zur besseren Einbeziehung von Studierenden inspiriert und befähigt hat.

Prof. Dr. Thomas Heupel: Im neuen Format „Digitales Master-Forschungsforum“ öffnen die Forschungseinrichtungen seit Herbst 2020 in jedem Semester bundesweit virtuell ihre Türen für unsere Studierenden. Diese können dort eine Woche lang mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der FOM, nationalen und internationalen Forschungspartnerinnen und -partnern, erfolgreichen Alumni oder auch Promovendinnen und Promovenden ihre Ideen zu Forschungsfragen ihrer Abschlussarbeiten diskutieren. …
Das vollständige Interview kann im aktuellen Forschungsbericht der FOM Hochschule – für den Berichtszeitraum 01.07.2020-30.06.2021 – nachgelesen werden. Dieser ist kostenfrei hier downloadbar.
Das Interview führte Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation der FOM Hochschule | 10.03.2022
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