„Wie geht es unserem Gesundheitssystem?“ Prof. Thielscher vom KompetenzCentrum für Medizinoekonomie der FOM als regelmäßiger Gast der Sendung Gesundheitsquartett  

„Corona und die Folgen – wie geht es unserem Gesundheitssystem?“ – so lautete der Titel der letzten Deutschlandfunk-Sendung „Auf den Punkt: Gesundheitsquartett“, die Ende August live gesendet wurde. Unter den Gästen ist regelmäßig auch Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Christian Thielscher, wissenschaftlicher Leiter des KCM KompetenzCentrum für Medizinoekonomie der FOM Hochschule.

Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Christian Thielscher leitet das KCM KompetenzCentrum für Medizinoekonomie der FOM Hochschule und ist regelmäßiger Gast in der Sendung „Auf den Punkt: Gesundheitsquartett“ (Foto: FOM)

Die Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf Patientinnen, Patienten, niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser wurden ebenso diskutiert wie Schlussfolgerungen, die daraus zu ziehen sind. So wiesen mehrere Gesprächsteilnehmende auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Corona-Maßnahmen und Streit zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern hin. Prof. Thielscher erläuterte dazu, dass im Gesundheitswesen Bedarf und Preise nicht – wie in den meisten anderen Branchen – vom Markt gesteuert werden, weil ja Patientinnen und Patienten diejenigen medizinischen Leistungen erhalten sollen, die sie benötigen, und nicht die, die sie bezahlen wollen (und können). Daher werden Verrechnungspreise und Angebot politisch definiert, so dass es auch in Zukunft Diskussionen darüber geben wird. Man könne aber das medizinische Angebot mehr oder weniger intelligent regulieren – dazu regte er an, das Angebot am tatsächlichen Bedarf auszurichten, Patientinnen und Patienten stärker an Entscheidungen zu beteiligen und zu prüfen, ob Kapitaleinkünfte zur Finanzierung des Gesundheitswesens beitragen könnten.

„Die Politik“, so Thielscher, „agiert hier eher als Instanz zum Interessenausgleich als zur Lösungsfindung. Einrichtungen auf mittlerer Ebene zum Auffinden pragmatischer Lösungen wären hier hilfreich, damit es zu einer regionalen, indikationsspezifischen, patienten- und bedarfsorientierten, sektorübergreifenden Versorgung kommen kann.“

Die vollständige Aufzeichnung der Sendung, die regelmäßig über 100.000 Hörer hat, kann auf der Website des Deutschlandfunks angehört werden.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation | 08.09.2020