Virtuelles World Café beim Zukunftskongress digital
Beim ersten digitalen Zukunftskongress Staat & Verwaltung präsentierten sich die beiden im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) geförderten Projekte „Führung in der digitalisierten öffentlichen Verwaltung“ (FührDiV) und „Experimentierräume in der agilen Verwaltung (AgilKom) gemeinsam.
Der Zukunftskongress unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat setzt sich mit den Themen Organisation, Führung, Personalmanagement und Digitalisierung im öffentlichen Sektor auseinander. Unter dem Titel „Zukunftsforum – Führung und Zusammenarbeit in der digitalisierten Verwaltung“ moderierten Dr. Judith Beile, wmp consult, und Prof. Dr. Anja Seng, ifpm Institut für Public Management der FOM Hochschule, ein virtuelles World Café.
An diesem digitalen Format nahmen über 40 Expertinnen und Experten aus dem öffentlichen Sektor teil. Neben der Arbeit im Plenum wurden drei spezifische Fragestellungen in parallelen „Break-Out-Sessions“ bearbeitet. Die Moderatorinnen und Moderatoren spiegelten die Ergebnisse und Eindrücke aus den einzelnen Gruppen anschießend in das Plenum, interaktive Abfragen ermöglichten eine unmittelbare Einbindung der Teilnehmenden.
Zunächst standen die Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Krise im Fokus. Es zeigte sich, dass der Großteil der öffentlichen Organisationen die technischen Anforderungen, z. B. die Bereitstellung der IT-Infrastruktur für das mobile Arbeiten, gut und schnell umsetzen konnte. Als herausfordernd wurde dagegen die Führung „aus dem und in das Homeoffice“ beschrieben. Ein wichtiges Fazit war, dass Kommunikation bei Führung auf Distanz anders als im Büro funktioniere. Die Fähigkeiten zum Aushalten von Unsicherheit und dem Beibehalten von Handlungsfähigkeit trotz fehlender klarer Regeln in der neuen Situation gelte es zu fördern.
In der dritten Runde wurde diskutiert, mit welchen Themen sich die jeweiligen Personen und Organisationen auseinandersetzen wollen, um sich zukunftsfest aufzustellen. Die Implementierung unterschiedlicher digitaler Tools und Plattformen wurde dabei ebenso genannt wie Instrumente zur Verbesserung der Kommunikation im Team. Agile Methoden seien dafür ebenso wertvoll wie das klassische Telefonat – wichtig sei, dass ein enger Austausch bestehen bleibt, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.
Die in der anschließenden Abfrage gesammelten persönlichen Statements dazu, was aus dem World Café sowie der bisherigen Kongressteilnahme „bleibt“, gehen in die gleiche Richtung: Führung habe viel mit Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit zu tun; es gelte, die neuen Herausforderungen proaktiv aufzunehmen und mit etablierten oder gern auch neuen Formaten zu bearbeiten. „Dass die Gestaltung der Digitalisierung so sehr Aufgabe der Organisationsentwicklung ist, ist mir jetzt klar geworden“, so eine Teilnehmerin in der Abschlussdiskussion.
Die Ergebnisse der Forschungsprojekte FührDiV und AgilKom liefern hierfür Impulse. Die in Kürze veröffentlichten INQA-Selbstchecks „Führung“, „Gesundheit“ und „Wissen & Kompetenz für die öffentliche Verwaltung“ bieten jeweils konkrete Anknüpfungspunkte zur Reflexion der aktuellen Situation und zur Identifikation von Veränderungsansätzen. Sie können individuell genutzt oder auch als Teamentwicklungs-Instrument verwendet werden.
Der entwickelte Handlungsleitfaden bietet Ansatzpunkte zur Gestaltung von Veränderungs- und Digitalisierungsprozessen.
Die abschließende Umfrage dazu, ob das neue Format des virtuellen World Cafés gefallen habe, wurde ausschließlich positiv bewertet. Auch in den Kommentaren wurden positive Feedbacks gegeben – eine Bestätigung dafür, dass es sich immer lohnt, auch mal etwas Neues auszuprobieren.
Hier geht es zum Nachbericht auf der Projektseite.
Die Projekte FührDiV und AgilKom werden im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) durchgeführt und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.
Prof. Dr. Anja Seng | stellvertr. Projektleiterin im Projekt „FührDiV“ | 14.07.2020
Suche nach Beiträgen
Beitrag teilen
Engagement im Bereich sozialer, wirtschaftlicher & ökologischer Nachhaltigkeit an der FOM | Teil 1: German SDG-Award, UNIDO Innovation Award & das KompetenzCentrum für nachhaltige Entwicklung
Dies ist Teil 1 der Serie zum wissenschaftlichen Engagement der FOM Hochschule für eine globale nachhaltige Entwicklung. Die FOM orientiert sich dabei an den von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedeten 17 globalen Ziele für eine solche Entwicklung. Die Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), umfassen soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit. Sie sind an Staaten, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft sowie jede und jeden Einzelnen gerichtet und erfordern eine globale Kooperation aller, natürlich auch der Unternehmen.
WeiterlesenWhistleblowing in Unternehmen jetzt vereinfacht. Hinweisgeberschutzgesetz regelt nicht alles – doch FOM Rechtswissenschaftler schließen die Lücken
„Einer, der nicht wegschauen wollte“, titelte 2007 die Tageszeitung taz. Es ging damals um den Lkw-Fahrer Miroslav Strecker, dem ein Missstand auffiel, der daraufhin die Polizei rief und damit einen bundesweiten Gammelfleischskandal aufdeckte. So mutig sind nicht alle Mitarbeitenden in Unternehmen ...
Weiterlesen„Bei zukünftigen Geschäftsmodellen des Mittelstands müssen auch die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen bedacht werden“ – Vortrag des Prorektors für Forschung der FOM in Aserbaidschan
Als Vertreter der FOM Hochschule und Repräsentant des International Council for Small Business (ICSB) sprach unser Prorektor für Forschung, Prof. Dr. Thomas Heupel, am 13. November beim 2023 SME World Forum in Baku, Azerbaijan, zu den zukünftigen Herausforderungen des Mittelstands. Dabei betonte ...
Weiterlesen