Gesellschaftlichen Zugang zu finanzieller Allgemeinbildung ermöglichen – neues europäisches Projekt  

Finanzielle Absicherung wünschen sich die meisten, doch vielen ist der Zugang zu finanzieller Allgemeinbildung verwehrt. Diesem Problem stellt sich seit dem 1. September 2019 das Institute for Strategic Finance (isf) der FOM Hochschule im Rahmen des Projektes „Financial Literacy International Program“, kurz FLIP.

Zugang zu finanzieller Allgemeinbildung ist nicht für jede und jeden selbstverständlich – das Projekt FLIP soll hier Abhilfe schaffen (Foto: FOM/Yasmin Lindner)

 

Ziel des Projektes ist die Schaffung finanzieller Allgemeinbildung (Financial Literacy) inklusive der Erstellung und Etablierung eines effizienten und nachhaltigen Modells zu finanzieller Bildung. Zu diesem Zweck soll eine Online-Plattform entwickelt werden, die für Studierende aller Hochschulfakultäten und -studiengänge sowie in sogenannter „Leichter Sprache“ für Personen mit geringem Bildungsgrad verfügbar ist. Das Wissen soll nicht nur in Textform, sondern auch in Form von Podcasts, Videos und weiteren Medienformaten abrufbar sein.

Darüber hinaus soll ein Kurs entwickelt werden, der Studierende u. a. aus dem Bereich Gesundheit & Soziales dazu befähigt, Erwachsenen sowie Schülerinnen und Schülern mit sozial benachteiligtem Hintergrund oder geringem Einkommen finanzielles Wissen zu vermitteln. Durch den Kurs sollen Studierende Wissen sowie Kompetenzen zur Weitergabe des Erlernten erwerben, um es an ihre Familien, Gemeinden, Auszubildende, Kolleginnen und Kollegen an ihren Arbeitsstätten und über ihre Sportvereine weiterzugeben.

Ziel der Weitergabe ist, dass dieses neue Wissen zu positiven Änderungen hinsichtlich deren Finanzverhaltens beiträgt. Sie sollen den Umgang mit Geld und auch mit Fragen nach der Absicherung gegen Risiken erlernen, wie beispielsweise durch Versicherungen.

Die Studierenden selbst können dabei ebenfalls ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitern und aktiv anwenden. Durch die wechselnde Studierendenschaft an den drei beteiligten Hochschulen (FOM Hochschule, Masaryk University, Wirtschaftsuniversität Wien) werden bei jährlicher Durchführung des Kurses während der Laufzeit des Projektes je zweimal neue Teilnehmende geschult.

Durch die Netzwerke der Hochschulen sollen sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen nicht nur mithilfe der Studierenden, sondern auch durch Kooperationen mit Behörden und nichtstaatlichen Organisationen erreicht werden.

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Svoboda und Dr. Barboara Buchtová, Department of Finance, Masaryk University (MUNI), Tschechien, wird das Projekt in Kooperation mit Prof. Dr. Alexander Zureck, wissenschaftlicher Koordinator des isf, und Univ.-Prof. Dr. Bettina Fuhrmann, der Leiterin des Wirtschaftspädagogischen Instituts der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), durchgeführt. Das Angebot soll entsprechend auf Deutsch, Englisch und Tschechisch zur Verfügung gestellt werden.

„Das Financial Literacy International Program soll junge Erwachsene dazu befähigen, Wissen zur finanziellen Allgemeinbildung an sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen weiterzugeben. Dies fördert und stärkt ihre politische und soziale Teilhabe auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Das Projekt soll erheblich zu gegenseitigem Bewusstsein und Toleranz gegenüber verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sowie zur Achtung der Menschrechte beitragen“, resümiert Prof. Zureck die langfristigen Ziele des Projekts.

Kofinanziert wird das Projekt (FKZ: 2019-1-CZ01-KA203-0613579), das bis zum 31. August 2021 läuft, durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union. 

Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasserinnen wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation

Joanna Waldmann B.A. | wissenschaftliche Mitarbeiterin Referat Forschungskommunikation

13.01.2020