Lernen am Arbeitsplatz und berufsbegleitendes Lernen - Studie liefert u. a. Einblicke in neuen Master Pädagogik & Digitales Lernen
„Es war mir eine besondere Ehre, meine Forschungsergebnisse bei der ‚International Conference on Researching Work and Learning‘ vorstellen zu dürfen“, so Prof. Dr. Dennis Klinkhammer vom Institut für Empirie & Statistik (ifes) der FOM Hochschule. Die Konferenz gilt als eine der wichtigsten internationalen Konferenzen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung, die sich dem Phänomen „Lernen am Arbeitsplatz und berufsbegleitendes Lernen“ widmen.
Dieses jährliche Zusammentreffen führender Forschender aus den Disziplinen Pädagogik, Soziologie und Psychologie fand in diesem Jahr an der Justus-Liebig-Universität Giessen statt. Vorherige Stationen waren unter anderem Shanghai, Sidney und Copenhagen, mit Anfängen an der University of Leeds, Großbritannien. Hier werden nur peer-reviewed Beiträge und streng ausgewählte Konferenzvorträge angenommen.
Einer der peer-reviewed Beiträge war der Fachvortrag von Professor Klinkhammer und Prof. Dr. Michael Schemmann von der Universität zu Köln im Panel „Sectors and labor markets” mit dem Titel „Effects of workplace-oriented basic adult education trainings: Addressing employee’s competencies across sectors”. Die Folien dazu können hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Der Fachvortrag stellte ein Zwischenergebnis aus dem Drittmittelprojekt „Arbeitsplatzbezogene Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener (ABAG2)“ der Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung von Professor Schemmann an der Universität zu Köln dar, an dem Professor Klinkhammer zuvor als Wissenschaftlicher Mitarbeiter mitgewirkt hat. Das insgesamt dreijährige Drittmittelprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, FKZ: W142400B) finanziert und führte zu einer Reihe von einschlägigen Publikationen der beiden Wissenschaftler von der Universität zu Köln und der FOM Hochschule.
Im Rahmen der gemeinsamen Forschungsaktivitäten werden u. a. die Herausforderungen der quantitativen Datenanalyse bei Lehr- und Lernevaluationen mit heterogenen Teilnehmenden aufgegriffen und das zugrundeliegende Datenmaterial mittels sogenannter „robuster statistischer Verfahren“ zielführend ausgewertet. Dadurch sind inferenzstatistische Einblicke möglich, die über klassische Evaluationstools und Analyseverfahren bisher im Kontext der Erwachsenenbildung/Weiterbildung nicht gegeben waren.
„Die vorgestellte Studie ist eine der wenigen Längsschnittstudien, die sich dieser komplexen Thematik mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Datenbasis annähert“, so Professor Schemmann und Klinkhammer ergänzt: „Es geht nicht nur darum, einen Kompetenzanstieg durch die Teilnahme an Bildungsangeboten nachzuzeichnen, sondern die zugrundeliegenden Kompetenzstrukturen individuell und bedarfsspezifisch aufzuschlüsseln, um den vielfältigen Interessen auf Arbeitnehmenden- und Arbeitgebendenseite gleichermaßen begegnen zu können.“
Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Buches noch in diesem Jahr veröffentlicht, der Titel wird sein: „Arbeitsorientierte Grundbildung und Alphabetisierung. Institutionalisierung, Professionalisierung und Effekte der Teilnahme“. Die Herausgeberin und Herausgeber sind Dipl.-Päd. Julia Koller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung der Universität zu Köln, Prof. Klinkhammer und Prof. Schemmann.
Die Ergebnisse bieten darüber hinaus grundlegende Einblicke in die kompetenzorientierte empirische Bildungsforschung, wie sie unter anderem im neuen Master-Studiengang Pädagogik & Digitales Lernen an der FOM Hochschule vermittelt wird. Erste Einblicke in die forschungsmethodischen Herausforderungen dieses Vorgehens sowie ein Scientific-Use-File stehen den Studierenden der FOM bereits heute in der Lehre zur Verfügung.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A. | Referentin Forschungskommunikation | 28.11.2019
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