Welchen Einfluss hat die Aktionärsstruktur auf den Diversifikationsgrad deutscher Unternehmen?
Der Nutzen von Diversifikationsstrategien wird in der finanzwirtschaftlichen Literatur kontrovers diskutiert. Die Mehrzahl empirischer Untersuchungen deutet auf eine Überlegenheit fokussierter Unternehmen hin. Wenn unternehmerische Diversifikation als wertvernichtende Strategie angesehen werden muss, warum dann noch diversifizieren?
Dieser Frage sind Florian Zechser M.Sc., Research Fellow am Institute for Strategic Finance (isf) Doktorand an der UCAM in Kooperation mit der FOM Hochschule und Lehrbeauftragter an der FOM, sowie Prof. Dr. Joachim Rojahn CFA, stellvertretender isf-Direktor, nachgegangen. Die Erkenntnisse hat Zechser im März auf der „European Conference on Data Analysis“ in Bayreuth vorgestellt.
“Wir haben das Diversifikationsverhalten deutscher, börsennotierter Unternehmen im Zeitraum 2007 bis 2017 analysiert und uns dabei auf den Einfluss der Anteilsbesitzstruktur konzentriert.”, erklärt Zechser, „denn viele Corporate Finance-Entscheidungen werden von den Interessen von Großaktionären geprägt.“ „Wir haben festgestellt, dass nicht nur die Anteilsbesitzkonzentration einen Einfluss auf die Höhe unternehmerischer Diversifikation hat, sondern auch die Identität der drei größten Aktionäre eine wesentliche Rolle spielt”, ergänzt Rojahn.
Während die Präsenz von Finanzinvestoren eine Diversifikation auf Unternehmensebene aufgrund der damit verbundenen Informationsasymmetrien mehrheitlich reduziert, steigt der Grad unternehmerischer Diversifikation an, wenn strategische Investoren bis zu 10 Prozent der Aktien eines Unternehmens halten. Neben der Anteilsbesitzstruktur hängt der Grad unternehmerischer Diversifikation u. a. wesentlich von der Unternehmensgröße und dem Verschuldungsgrad ab.
Rojahn hat eine Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Corporate Finance und Asset Management, er lehrt an den FOM Hochschulzentren Essen und Düsseldorf.
Support Forschung | 09.04.2019
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