Bereich Support Forschung der FOM Hochschule um das Know-how „EU-Referent Forschung“ exzellent verstärkt  

Seit 2013 ist Dipl.-Kfm. Gerrit Landherr als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Support Forschung an der FOM Hochschule tätig. Hier betreut er die internationalen Forschungsprojekte. In den vergangenen 15 Monaten hat er zudem eine durch das EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtete Weiterbildung zum EU-Referenten Forschung absolviert und nun exzellent abgeschlossen. 

Dipl.-Kfm. Gerrit Landherr (re.) gemeinsam mit weiteren EU-Referentinnen Forschung aus seinem Weiterbildungsjahrgang (Foto: FOM)

Herzlichen Glückwunsch, Herr Landherr, zu Ihrem sehr gut bestandenen Zertifikat „EU-Referent Forschung“! Die Weiterbildung fand an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer sowie dem EU-Büro des BMBF statt. Was haben Sie an den jeweiligen Stationen gelernt?

Gerrit Landherr:Vielen Dank. Für das Zertifikat habe ich insgesamt acht Module absolviert. Die meisten wurden vom EU-Büro des BMBF beim Projektträger DLR [Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt] ausgerichtet. Dort fand vor allem eine intensive Auseinandersetzung mit dem europäischen Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ statt: verschiedene Programmbereiche, Förderformen, Beratungsstrukturen sowie Recht und Finanzen. Darüber hinaus habe ich zwei Module aus Weiterbildungsstudiengängen im Bereich Wissenschaftsmanagement absolviert. Die Module bestanden aus mehrtägigen Präsenzeinheiten, und anschließend musste als Prüfungsleistung jeweils eine Seminararbeit angefertigt werden. Dafür habe ich an der Universität Speyer untersucht, ob und inwieweit sich die Internationalisierungsstrategie der FOM als private Hochschule für berufsbegleitend Studierende von vergleichbaren Strategien staatlicher Hochschulen für Vollzeitstudierende unterscheidet. Und an der Universität Magdeburg hatte ich die Gelegenheit, mich ausführlich und kritisch mit dem Stand der Umsetzung des Europäischen Forschungsraums auseinanderzusetzen. 

Und, unterscheidet sich die Internationalisierungsstrategie der FOM von denen anderer Hochschulen?

Gerrit Landherr:Es gibt tatsächlich einige Alleinstellungsmerkmale, vor allem das strategische Ziel, die Aktivitäten der German-Sino School of Business & Technology weiter auszubauen und weiter zu professionalisieren. Überraschend war für mich eine vergleichsweise hohe Übereinstimmung mit einer Stichprobe von Strategien staatlicher Hochschulen. Alle wiesen darin eine hohe Übereinstimmungen auf – auch die der FOM Hochschule, trotz der Trägerschaft durch eine gemeinnützige Stiftung und der Konzentration der FOM auf berufstätige Studierende. Mein Erklärungsansatz beruht auf dem soziologischen Neoinstitutionalismus. Danach haben kommunizierte Strategien auch die Funktion, Organisationen gegenüber den Erwartungen der Umwelt zu legitimieren. In unserem Fall wären das zum Beispiel Erwartungen von Akkreditierungsgremien.

Welche Erfahrungen haben Sie darüber hinaus gemacht?

Gerrit Landherr:Die Module habe ich innerhalb von gut 15 Monaten absolviert, zusammen mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in meinem Jahrgang. Im Lauf der Zeit lernt man sich immer besser kennen und erfährt von ihren Hintergründen. Wir kamen von ganz verschiedenen Institutionen: Universitäten und Universitätskliniken, staatlichen und privaten Hochschulen, von Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, von Museen und von F&E-Abteilungen großer Unternehmen. Für mich war es äußerst hilfreich, mich mit diesen Kolleginnen und Kollegen fachlich auszutauschen. Dabei wurde schnell klar, dass wir trotz der unterschiedlichen Hintergründe bei unserer täglichen Arbeit, der Beratung und Betreuung von Forscherinnen und Forschern bei Projektanträgen, oftmals vor überraschend ähnlichen Herausforderungen stehen. Hier konnte jeder von den Erfahrungen der anderen sehr profitieren. 

Ein Highlight war darüber hinaus eine Exkursion nach Brüssel im Rahmen des Moduls EU-Politik. Hier hatten wir die Gelegenheit, uns mit Mitarbeitenden von EU-Einrichtungen und verschiedenen deutschen Einrichtungen zu treffen und auszutauschen. Hier habe ich auch sehr viel über die Funktionsweise der Europäischen Union und das Zusammenspiel ihrer Organe gelernt.

An der FOM Hochschule unterstützen Sie im Bereich Support Forschung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Beantragung und Durchführung internationaler Forschungsprojekte. Inwiefern können Sie die neu gewonnenen Qualifikationen aus dieser Weiterbildung hier nutzen?

Gerrit Landherr:Da ist zunächst einmal das Fachliche. Horizon 2020 ist für uns kein Tagesgeschäft, aber erst vor wenigen Wochen haben eine Forscherin und ein Forscher der FOM einen umfangreichen Förderantrag eingereicht. Hier habe ich bei der Unterstützung und Beratung sehr von dem Gelernten profitiert. Darüber hinaus hatte ich die Möglichkeit, ein gutes Netzwerk aus nationalen Kontaktstellen und vor allem mit den EU-Referentinnen und -Referenten an anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen aufzubauen. Im letzten Modul „Peer Learning“ haben wir die Methode der kollegialen Beratung intensiv trainiert. Dabei geht es darum, sich wechselseitig zu Herausforderungen im eigenen Arbeitsalltag – zum Beispiel bei der Antragsberatung – zu beraten und gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Hier konnte ich auch noch einiges im Bereich der sogenannten Soft Skills über mich lernen.

Sind die Partnerländer in der Forschung an der FOM generell eher europäisch oder sind auch andere Regionen vertreten?

Gerrit Landherr:Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten zunehmend mit internationalen Partnern zusammen. Europa ist hier sicherlich ein Schwerpunkt, wobei aktuell besonders gemeinsame Projekte und Anträge mit Partnern in Polen und Bulgarien zu nennen sind. Aber auch über Europa hinaus haben unsere Professorinnen und Professoren beispielsweise in China erfolgreiche Projekte durchführen können. Meine Kollegin Ines Kösters und ich stimmen uns bei der Betreuung dieser Aktivitäten regelmäßig mit dem International Office der FOM Hochschule und der FOM German-Sino School ab. Da Wissenschaft vermehrt über europäische und internationale Kooperationen funktioniert, gehen wir davon aus, dass international ausgerichtete Forschung an der FOM in der nächsten Zeit noch deutlich zunehmen wird.

Herzlichen Dank, Herr Landherr!

  

Das Interview führte Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi M.A., Referentin Forschungskommunikation, 17.12.2018