Die zentralen Auswirkungen von Basel III auf die Bankenbranche – Studie zur Visualisierung  

Als Folge der Finanzkrise 2008 wurden 2010 im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht neue Kapital- und Liquiditätsvorschriften für Bankinstitute beschlossen. Diese neuen Eigenkapitalregeln, kurz „Basel III“ genannt, wurden aufgestellt, damit sich Banken im Krisenfall zukünftig aus eigener Kraft stabilisieren beziehungsweise retten können.

Prof. Dr. Alexander Zureck vom isf stellt die Studie beim Master-Forschungsforum der FOM Hochschule vor (Foto: FOM/Tom Schulte)

Was einerseits positiv klingt, bedeutet andererseits ein herausforderndes Maßnahmenpaket für Kreditinstitute. Eine neue Studie aus dem Institute for Strategic Finance (isf) der FOM Hochschule visualisiert die zentralen Auswirkungen der Finalisierung von Basel III für die Bankenbranche.

Niko Thelen, FOM Absolvent und Inhouse Consultant der IKB Deutsche Industriebank AG, beim Master-Forschungsforum der FOM Hochschule (Foto: FOM/Tom Schulte)

Unter dem Titel „Qualitative Auswirkungsanalyse zur Finalisierung von Basel III: Anforderungen an die Risikomodellierung“ haben geforscht: Prof. Dr. Alexander Zureck, wissenschaftlicher Koordinator am isf, und FOM Absolvent Niko Thelen. Er ist Inhouse Consultant im Bereich Finanzen der IKB Deutsche Industriebank AG.

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Ergebnisse sind laut den Forschern bessere Abstimmungen der globalen Finanzmarktregulierung für das Maßnahmenpaket unerlässlich.

Die zentralen Forschungsergebnisse dienen als Basis für konkrete Handlungsempfehlungen hinsichtlich der zukünftigen Regulierung, wie zum Beispiel die Schaffung eines widerspruchsfreien regulatorischen Rahmens; die konsequente Verfolgung einer Richtung bei zukünftigen Entscheidungen (Beispiel interne Kreditrisikomodelle); die intensive Auseinandersetzung der Regulierer mit den Besonderheiten der Kreditinstitute und die Berücksichtigung des Proportionalitätsprinzips und längerer Umsetzungsphasen beim Umfang, der Geschwindigkeit und der Komplexität der Regulierung.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

  1. Die Zielbilder „Einfachheit“, „Vergleichbarkeit“ und „Risikosensitivität“ als gleichwertig zu betrachten, ist nicht realisierbar.
  2. Interne Modelle sind weiterhin für die interne Steuerung relevant.
  3. Nationale Gegebenheiten werden vernachlässigt, kleinere Institute stark beeinflusst.
  4. Durch Umfang, Geschwindigkeit und Komplexität der Regulierung entsteht eine erhöhte Belastung.

Beim Master-Forschungsforum wurde die Studie bereits unseren Studierenden vorgestellt. Sie werden dort von Experten verschiedenster Fachrichtungen dabei unterstützt, Themen für ihre Master-Thesen zu finden.

Ein Artikel zur Studie wurde unter dem Titel „Analyse zur Finalisierung von Basel III: Anforderungen an die Risikomodellierung“ in der Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, Ausgabe 11/2018, Seite 16-19 veröffentlicht.

Professor Zureck lehrt Allgemeine BWL, insbesondere Banking & Finanze an der FOM in Düsseldorf.

Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi, Referentin Forschungskommunikation, 28.08.2018