Besteuerung von Kryptowährungen in Deutschland – RA/StB Professor Joerg Andres veröffentlicht erstes Buch zum Thema
„Gibt es noch nicht. Sowas müsste mal geschrieben werden!“ Diese Auskunft erhielt der Steuerrechtsprofessor Joerg Andres am 30. Dezember 2017 in einer Düsseldorfer Fachbuchhandlung von der Fachverkäuferin, als er dort ein Buch zum Thema Besteuerung von Kryptowährungen kaufen wollte.
Und so schritt er gleich am 1. Januar 2018 zur Tat. Er suchte sich kurzerhand einen Co-Autor, einen ihm bekannten Kryptowährungsexperten, und schrieb das Buch selbst, denn, so Andres, „es kann ja nicht sein, dass es ein solches Werk in Deutschland nicht gibt. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland war das eine fundamentale Lücke, die es zu schließen galt, um wirtschaftlich nicht noch weiter hinter andere Länder zurückzufallen.“
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht Andres lehrt an der FOM unter anderem Steuerverfahrens- und Steuerstrafrecht sowie Erbrecht und Erbschaftsteuer. Bereits 2001 stand er vor einer ähnlich komplexen Konstellation. Damals ging es um gesetzlich nicht geregelte Bücher-Downloads, bei denen die Finanzämter nicht wussten, wie diese zu besteuern sind. Auch dieser Sache hat er sich frühzeitig angenommen und als deutschlandweit Erster über die Umsatzbesteuerung von damals noch nahezu unbekannten Leistungen im Internet promoviert.
Das aktuelle Werk mit dem Titel „STEUERTSUNAMI BITCOIN: Erstaunliche Erkenntnisse zu allem, was man zu Kryptowährungen und Steuern jetzt unbedingt wissen muss“, das am 2. April 2018 als E-Book und in gedruckter Form veröffentlicht wurde, hat bereits jetzt großes mediales Aufsehen erregt: Die WirtschaftsWoche und die WELT AM SONNTAG haben ihn bereits interviewt. Das IT-Fachmagazin c’t und Der Bund der Steuerzahler haben jeweils sehr positive Rezensionen des Buches veröffentlicht. Das Hörbuch ist nun im Juni 2018 zusätzlich auf den Markt gekommen.
So titelte etwa die WELT AM SONNTAG vielsagend „Krypto … was?“ – entsprechend der Antwort zahlreicher deutscher Finanzbeamter auf die Frage des Autors, wer an Amtsstelle denn für die Besteuerung von Kryptowährungen zuständig sei.
Ehrensache, dass er nach Erscheinen des Buches der sichtlich überraschten Fachverkäuferin ein signiertes Buch überreicht und sich bei ihr für die wertvolle Anregung bedankt hat.
Er kommentiert die aktuelle Situation zur Blockchain-Technologie und deren Besteuerung am Wirtschaftsstandort Deutschland folgendermaßen: „Die angebliche Diskussion um die vermeintliche „Bitcoin-Blase“, mit der viele ihr Desinteresse an Kryptowährungen begründen, trifft nur vordergründig zu. Viel schwerer wiegt etwas anderes: Junge Gründer mit bahnbrechenden innovativen Ideen, die sich mit Hilfe der Blockchain realisieren lassen, werden unnötig verunsichert und alleingelassen. Wenn niemand im Land verbindlich sagen kann, wie die angedachte Geschäftsidee eines jungen Unternehmens konkret in Deutschland besteuert wird, werden solche Gründer nahezu zwangsläufig in Länder mit klareren rechtlichen Rahmenbedingungen – wie zum Beispiel die Schweiz – abwandern. Das können wir uns auf Dauer nicht leisten. Der Wirtschaftsstandort Deutschland benötigt dringend verlässliches rechtlich geprägtes Blockchain Know How. Das Buch leistet hierzu bezogen auf die Kryptowährungen einen ersten Beitrag.“
Fast schon überflüssig, zu erwähnen, dass Professor Andres seinen berufstätigen Studierenden „nach Feierabend“ in den Steuerrechtsvorlesungen an den Hochschulzentren Düsseldorf, Duisburg und Köln so ganz nebenbei stets auch topaktuelles Krypto-Knowhow vermittelt. Vielen dürfte das Potenzial dieses Wissens erst nach und nach bewusst werden – für die laufende Tätigkeit am Arbeitsplatz, aber auch für die vielversprechende Zukunft der eigenen Karriere- und Vermögensentwicklung.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi, Referentin Forschungskommunikation, 16.07.2018
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