Insideables – Professor Juffernbruch im Meinungsbarometer-Interview zum Thema
„Heute verfügbare Insideables geben Patienten verlorene Sinnesfunktionen zumindest teilweise zurück. Dazu zählen Cochleaimplantate für Hörgeschädigte und Retinaimplantate für stark sehbehinderte oder blinde Menschen. Diabetiker profitieren von Sensoren unter der Haut, die kontinuierlich den Blutzuckerspiegel messen, und Insulinpumpen, die den Spiegel regulieren. Menschen mit Parkinson, Zwangsstörungen, fokaler Epilepsie oder auch chronischer Depression können ihr Leiden lindern mit tiefer Hirnstimulation, bei der Kerngebiete des Gehirns mit implantierten Mikroelektroden elektrisch angeregt werden. Sensoren, die den Blutdruck direkt in der Lungenarterie messen, ermöglichen ein besseres Management einer Herzinsuffizienz und können so zu einer Reduzierung von Klinikeinweisungen beitragen. Kamerakapseln, die geschluckt werden, liefern Bilder auch aus Abschnitten des Verdauungstraktes, die mit herkömmlicher Endoskopie nur schwer zu erreichen sind.
Die aktuelle technologische Entwicklung bringt immer mehr miniaturisierte und preiswertere Sensoren und Aktoren hervor, die weitere Anwendungsmöglichkeiten für Insideables eröffnen. Die kontinuierliche Messung einer zunehmenden Anzahl physiologischer Parameter verbunden mit Einflussnahme direkt im Körper wird eine neue Qualität bei Prävention, Diagnostik und Therapie hervorbringen. […] Daten, die von Insideables generiert werden, sind persönliche Daten, die den einschlägigen Datenschutzvorschriften unterliegen. Die Patienten sind Eigentümer ihrer Daten. Sie entscheiden, wem sie in welchem Umfang Zugriff darauf gewähren. Dazu werden in der Regel behandelnde Ärzte gehören. Wünschenswert wäre, wenn die Daten auch in anonymisierter Form der Forschung zu Verfügung gestellt würden.“
Prof. Dr. med. Dipl.-Inform. Klaus Juffernbruch, kooptierter Wissenschaftler in der Forschungsgruppe „Digitale Gesundheit“ des ifgs Institut für Gesundheit & Soziales, als Mediziner, Informatiker und eHealth-Experte im Interview mit dem Webportal Meinungsbarometer.info.
Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.
Yasmin Lindner-Dehghan Manchadi, Referentin Forschungskommunikation, 24.05.2018
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