„Reha vor Pflege – Gesundheitspolitische Regelstrategien“: Prof. Dr. Matusiewicz mit Vortrag auf der REHACARE 2017 vertreten
09.10.2017 – „In Deutschland sind aktuell rund zwei Millionen Menschen pflegebedürftig. Diese Zahl wird sich, unter anderem aufgrund des nicht aufzuhaltenden demografischen Wandels, bis zum Jahr 2040 verdoppeln“, erklärte Prof. Dr. David Matusiewicz auf der jährlich stattfinden Fachmesse für Rehabilitation und Pflege (REHACARE) in Düsseldorf. „Um den Betroffenen ein weitgehend von fremder Hilfe unabhängiges Leben zu ermöglichen, wurde das Prinzip ‚Reha vor Pflege‘ gesetzlich verankert. Es bedeutet grundsätzlich, dass zunächst Rehabilitationsleistungen erbracht werden, um damit, wenn möglich, Pflegebedürftigkeit abzuwenden. Dass die Realität häufig weniger gut funktioniert als die Theorie, ist jedoch kein Geheimnis“, so der Direktor des ifgs Institut für Gesundheit & Soziales der FOM Hochschule.
In seinem einstündigen Vortrag gab Prof. Dr. Matusiewicz Einblick in das Positionspapier „Reha vor Pflege“. Zusammen mit seinem Co-Autor, Prof. Dr. Jürgen Zerth von der Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften in Fürth, analysierte er darin die Umsetzungsproblematik von gesundheitspolitischen Regelstrategien. „Letztlich lässt sich festhalten, dass die institutionelle Umsetzung von ‚Reha vor Pflege‘ nicht adäquat organisiert ist. Soll dieses Prinzip nicht nur als Absichtserklärung verstanden werden, ist eine reflektierte Vorgehensweise nötig. Eine gesundheitspolitische Agenda könnte zunächst an einer Reform der Rehabilitationsverantwortung ansetzen.“ Prof. Matusiewicz verdeutlichte in seinem Vortrag, dass nur eine Kombination aus makroökonomischen und mikropolitischen Strategien – bespielweise dem korrekten Einsatz von Pflegepersonal – zur erfolgreichen Implementierung des Prinzips „Reha vor Pflege“ führen kann.
Die 40. Ausgabe der internationalen Fachmesse REHACARE fand vom 4. bis 7. Oktober 2017 in Düsseldorf statt. In fünf Messehallen gaben 780 Aussteller aus 39 Nationen Betroffenen, ihren Angehörigen und Branchenprofis einen Überblick über innovative Rehabilitationstechnik, vom Rollator bis zum komplexen Assistenzsystem. Regelmäßig sind dabei auch FOM Lehrende aus dem Bereich Gesundheit und Soziales auf Podiumsdiskussionen oder mit Vorträgen zu Gast.
Nadine Bettray, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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