Agilitätsbarometer 2017: Scrum, Swarming & Co. werden kaum genutzt
29.08.2017 – Angesichts der Digitalisierung stoßen traditionelle Ansätze betriebswirtschaftlichen Denkens und Handelns an ihre Grenzen. Agile Managementmethoden sollen Komplexität, Unsicherheit und Veränderungsdynamik besser auffangen. Ob das auch im Unternehmensalltag angekommen ist, haben Haufe und die Unternehmensberatung Promerit untersucht: Für ihren Agilitätsbarometer 2017 wurden 1.812 Mitarbeitende und über 1.000 Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Studienleiter war Prof. Dr. Heiko Weckmüller vom ipo Institut für Personal- & Organisationsforschung der FOM Hochschule.
„Wissen und Kenntnis über agile Methoden sind nach wie vor gering“, fasst der Wissenschaftler die Ergebnisse zusammen. „Das Tool Scrum, den Swarming-Ansatz und das Organisationskonzept Holokratie kennen beispielsweise ca. 80 Prozent der Mitarbeitenden nicht. Etwas besser sieht es bei Design Thinking (57 Prozent) und fluiden Strukturen (61 Prozent) aus.“ Analog dazu geben 90 Prozent der Mitarbeitenden und 70 Prozent der Führungskräfte an, nie agile Methoden zu benutzen. Trotzdem schätzen sie die Agilität des eigenen Unternehmens positiv ein, so Prof. Dr. Weckmüller: „In den Augen von 68 Prozent der befragten Führungskräfte ist ihre Firma mit Blick auf den Wettbewerb agiler oder überdurchschnittlich agil. Unter den Mitarbeitenden sehen das 54 Prozent so.“
Positiv fällt auch das Urteil derer aus, die agile Methoden persönlich nutzen oder in deren Unternehmen die entsprechenden Tools bereits zum Einsatz kommen: Fast 70 Prozent von ihnen geben an, dass sich Effizienz und Effektivität dadurch stark oder etwas verbessert haben, lediglich fünf Prozent nehmen eine Verschlechterung wahr. „Angesichts solcher Rückmeldungen wird die Zahl derer, die auf Scrum, Swarming & Co. setzen, in Zukunft steigen“, prognostiziert Prof. Dr. Weckmüller. Schon jetzt würden 64 Prozent der Führungskräfte den erstmaligen Einsatz oder die Ausweitung des Einsatzes agiler Methoden bei ihrem Arbeitgeber für sehr sinnvoll oder sinnvoll halten. „Die Gründe für eine solche Ausrichtung heißen Prozessoptimierung, Kostensenkung sowie Anpassung an die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden“, so der ipo-Wissenschaftler vom FOM Hochschulzentrum in Bonn.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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