Umfrage zur Bundestagswahl 2017: "Kampf gegen Altersarmut" und "Investitionen in Bildung" sind wichtig für die Wählenden  

29.06.2017 – Die „Bekämpfung der Altersarmut“ ist für über 70 Prozent der deutschen Wahlberechtigten das wichtigste Problem, welches von einer neuen Bundesregierung nach der Wahl im September 2017 dringend gelöst werden muss. Auch „mehr Investitionen in Bildung“ (59,2%), die „konsequente Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern“ (51,4%) und ein „gerechteres Gesundheitssystem“ (46,8%) sind für die Wählerinnen und Wähler wichtig. Das ist das Ergebnis einer Studie der FOM Hochschule zur Bundestagswahl 2017.

Deutschlandweit befragten über 1.800 Studierende der FOM in den vergangenen zwei Monaten rund 21.000 Männer und Frauen, quotiert nach Alter und Geschlecht gemäß der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes für 2017. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser, stellvertretender Direktor des ifes Institut für Empirie & Statistik, führten die Studierenden „Face-to-Face-Interviews“ deutschlandweit in 26 Städten und Regionen durch. Gefragt wurde, welche Themen eine neue Bundesregierung nach der Wahl im September 2017 unbedingt angehen sollte. In der Umfrage führen die Bereiche „Bildung“, „soziale Gerechtigkeit“ und „innere Sicherheit“ die TOP 10 der wichtigsten Themen an.

Laut Umfrage hofft fast jeder zweite Deutsche, dass die Polizei zukünftig gestärkt werden soll (44,8%), für mehr Umweltschutz plädieren 40,7% der Befragten und die Integration von Flüchtlingen halten 39,6% für ein relevantes Thema. Am Ende der Wunschliste stehen dagegen die Stärkung der Bundeswehr (21,9%) und die Abschaffung von Hartz IV (15,3%).

Unterteilung nach Einkommen

Interessant sind die Ergebnisse besonders, wenn man betrachtet, welche Einkommensgruppen der Bevölkerung welche Themenschwerpunkte nannten. Während die Bekämpfung der Altersarmut von Befragten aller Einkommensgruppen als sehr wichtig bezeichnet wurde (68 bis 72%), war der Unterschied beim Thema „mehr Investition in Bildung“ schon deutlich größer: Rund 71 Prozent der Befragten mit einem gesamten Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro forderten dies als wichtige Aufgabe für die neue Regierung. Bei den Befragten mit einem HH-Netto unter 1.500 Euro waren es nur 57 Prozent.

Die konsequentere Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern wünschen sich knapp 59 Prozent der Befragten mit einem HH-Netto über 5.000 Euro, aber nur 45 Prozent der Befragten mit einem HH-Netto unter 1.500 Euro ist dies ebenfalls wichtig. Die bessere Integration von Flüchtlingen wünschen 48,1 Prozent der Besserverdienenden, nur 38,1 Prozent der Befragten mit einem HH-Netto unter 1.500 Euro sehen das genauso.

Unterschiede bei der Themengewichtung zwischen Mann und Frau gab es recht wenige. Nur ein Thema stach hier deutlich heraus: Während fast die Hälfte der befragten Frauen (48,1%) eine bessere Frauen-Förderung als dringend notwendig ansehen, ist nur jeder fünfte Mann (20,9%) der Meinung, Frauen müssten besser und mehr gefördert werden.

Die Studie der FOM Hochschule wurde im April und Mai 2017 durchgeführt. Befragt wurden bundesweit 20.895 Personen im Alter von 16 bis 99 Jahren von insgesamt 1.862 Studierenden der FOM Hochschule, die in 26 Städten und Regionen Face-to-Face-Interviews durchführten. Die Ergebnisse der Studie stehen zum Download auf der Internetseite des ifes Institut für Empirie & Statistik bereit.

Thomas Kirschmeier, Geschäftsbereichsleiter Presse und Information FOM Hochschule