Betriebliches Gesundheitsmanagement als Investitionsprojekt: Arnd Schaff beim Netzwerktreffen „Gesunder Mittelstand“
14.06.2017 – „Betriebliches Gesundheitsmanagement hat deutliche Effekte und lohnt sich wirtschaftlich. Allerdings nur, wenn es auch professionell durchgeführt wird.“ Diese These vertrat Prof. Dr. Arnd Schaff beim Netzwerktreffen „Gesunder Mittelstand“ am 13. Juni 2017 in Düsseldorf. Der FOM Wissenschaftler vom ifgs Institut für Gesundheit & Soziales präsentierte in seiner Keynote Kernfaktoren einer solchen professionellen Durchführung.
Punkt 1: Ziele. „Es muss von Anfang an klar sein, was durch Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden soll“, betonte er. „Sollen beispielsweise die Ausfalltage durch Krankheit oder Arbeitsunfälle reduziert werden? Oder gilt es, das durchschnittliche Renteneintrittsalter oder die generelle Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu erhöhen?“ Sind die Ziele umrissen, müssen als zweites die Faktoren ihrer Messbarkeit festgelegt werden. „Dabei kann zwischen harten Fakten wie Fehlzeiten oder Krankheitsquoten und weichen Fakten wie Zufriedenheit, Belastungsgrad oder subjektiver Leistungsfähigkeit unterschieden werden“, so Arnd Schaff.
Last but not least sei professionelles Projektmanagement gefragt. „Zielsetzung und Planung, Durchführung und Verstetigung, Kontrolle und Evaluation – all das muss gesteuert und überwacht werden“, erklärte der ifgs-Wissenschaftler. Dabei würden drei Schritte anfallen: Analyse (Wie sind die Umstände? Was ist das Ziel?), Intervention (Welche Maßnahmen passen? Wie sind sie umzusetzen?) und schließlich Evaluation (Ist das Ziel erreicht?). „Kommt bei diesem letzten Schritt heraus, dass das Ziel nicht erreicht wurde, geht es zum einen an die Ursachenklärung, zum anderen an die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Gesundheitsmanagements.“
Dass sich dieses Vorgehen auszahlt, belegte Arnd Schaff anhand verschiedener Studien. „Larry Chapmans ‚Meta-Evaluation of Worksite Health Promotion Economic Return Studies‘ haben beispielsweise ergeben, dass sich durch betriebliches Gesundheitsmanagement die Krankheitskosten und die krankheitsbedingten Fehlzeiten von 100 auf 76 bzw. 74 Prozent reduzieren lassen“, sagte er. „Ein weiteres Ergebnis: Die für das betriebliche Gesundheitsmanagement anfallenden Kosten stehen zu dem entstehenden Nutzen in einem Verhältnis von 1:5,6. Perfekte Argumente für die Investition in entsprechende Maßnahmen.“
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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