Denkschrift für die Bundesregierung: Die Sustainable Development Goals erreichen – durch einen Marshall Plan mit Afrika
23.11.2016 – Einen „Marshall Plan mit Afrika“ will Dr. Gerd Müller in den kommenden Wochen vorlegen. Zielsetzung des Bundesentwicklungsministers: ein Gesamtkonzept für den Kontinent auf den Weg zu bringen, bei dem es u.a. um Investitionen in Bildung, Arbeitsplätze und Gesundheit geht. Ideen für diesen Plan nahm er Mitte November aus den Händen von Franz Josef Radermacher und Ernst Ulrich von Weizsäcker entgegen. Der Präsident des Senats der Wirtschaft und der Präsident des Club of Rome überreichten dem Minister eine Denkschrift mit dem Titel „Migration, Nachhaltigkeit und ein Marshall Plan mit Afrika“. Zu den Autorinnen gehört auch Prof. Dr. Estelle Herlyn, Rektoratsbeauftragte für Nachhaltigkeit & Wirtschaftsethik an der FOM Hochschule.
„Der prinzipielle Ansatz des vorgeschlagenen Plans lautet ‚Standards gegen Finanzierung‘“, erläutert die Wissenschaftlerin. „Auf EU-Ebene soll versucht werden, die Entwicklungsaktivitäten der 28 Staaten besser aufeinander abzustimmen.“ Darüber hinaus werden für die kommenden Jahre bis zu 200 Mrd. Dollar zusätzliche Hilfen pro Jahr vorgeschlagen. Sie sollen als Hebel ein Vielfaches an privaten Investitionen bewirken. „Ein großer Teil dieser Mittel soll über einen ‚Fonds Zukunft Afrika‘ aufgebracht werden“, so Prof. Dr. Herlyn. „Im Gegenzug soll die Nehmerseite die Menschenrechtssituation im Land verbessern und sich für eine stärkere Nachhaltigkeitsorientierung bei der WTO aussprechen.“
Geht es nach den Autoren der Denkschrift, dann fließen die avisierten Mittel vor allem in die Bereiche erneuerbare Energie, Infrastrukturaufbau, Aufbau von Sozialsystemen und Aufforstung. Letztere sei beispielsweise ein Schüssel für die Förderung von der 12 der 17 „Sustainable Development Goals“ im Rahmen der Agenda 2030 und vermindere insbesondere den CO2-Gehalt in der Atmosphäre (Negativemissionen). „Last but not least weisen wir darauf hin, dass ein Marshall Plan mit Afrika mit einem Ausbau unseres humanitären Programms für Flüchtlinge in Not und einer gesteuerten Einwanderung zum Vorteil aller Beteiligten verknüpft werden muss“, betont Prof. Dr. Herlyn.
Wer die Denkschrift im Detail durchlesen möchte, wird auf der Internetseite des Senats der Wirtschaft fündig: Dort stehen verschiedene PDF-Versionen zum Download bereit.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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