Workshop auf der Informatik 2016: Forschungsergebnisse rund um Smartwatches und Wearables
11.10.2016 – Die Herausforderungen bei der Software- und Architekturentwicklung von Smartwatches und Wearables standen im Zentrum eines Workshops auf der 46. Jahrestagung der GI Gesellschaft für Informatik Ende September in Klagenfurt. Die Referenten – Prof. Dr.-Ing. Diethelm Bienhaus (THM Gießen), Dr. Jörg Muschiol (Netzfactor GmbH/FOM Hochschule), Manuel Guttenberger (Grasenhiller GmbH/FOM Hochschule), Dr. Rainer Lutze (Dr.-Ing. Rainer Lutze Consulting) und Prof. Dr. Christian Märtin (Hochschule Augsburg) – präsentierten aktuelle Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten. Co-Autor der Beiträge von Manuel Guttenberger und Rainer Lutze war Prof. Dr. Klemens Waldhör vom ifgs Institut für Gesundheit & Soziales. Der FOM-Experte hatte den Workshop gemeinsam mit Dr. Rainer Lutze organisiert.
Nach dem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Waldhör zum Thema Trends und Herausforderungen im schnell wachsenden Bereich der Wearables trat Prof. Dr.-Ing. Diethelm Bienhaus ans Podium. Er ging der Frage nach, wie der sinnvolle Einsatz von Smartwatches und Wearables im Gesundheitswesen aussehen kann.
Im nächsten Vortrag erläuterte Dr. Jörg Muschiol die von ihm entwickelte Communication as a Service (CaaS) Plattform für Wearables und Smartwatches. Sie ermöglicht es, beliebige Wearables einzubinden. Seine Studien mit verschiedenen Probanden zeigen, dass z.B. Alltagsaufgaben mit Hilfe CaaS unterstützter Smartwatches mit einem Faktor 2,5 effizienter erledigt werden können.
Kern des Vortrags von Manuel Guttenberger war die im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelte eHealth Plattform. Sie verwendet das MQTT Protokoll als Basis für einen besonders schnellen und effizienten Austausch von Sensordaten über die zentrale xHealth Plattform. Seine Messungen zeigen, dass damit eine deutliche Steigerung der Übertragungsraten im Vergleich zum HTTP-Protokoll möglich ist.
Architektur- und Softwaremuster für Smartwatches waren das zentrale Thema im Vortrag von Dr. Lutze. Seine These: Optimierte Architekturen unterstützen die Erkennung der vielfältigen Gesundheitsrisiken gerade älterer Menschen wie Stürze. Um Informationen optimal für den Benutzer aufzubereiten und bestimmte Entscheidungen in seinem Sinne auszuführen (zum Beispiel: „Soll ein erkanntes Ereignis an die Notfallzentrale weitergeleitet werden?“), werden spezielle Ansätze aus der Informatik wie Zustandsautomaten zur Modellierung eingesetzt, die insbesondere das parallele Ausführungen verschiedener Tasks unterstützen und steuern. Entsprechende Forschungsarbeiten werden gemeinsam mit Prof. Dr. Klemens Waldhör an der FOM durchgeführt.
Prof. Dr. Christian Märtin stellte die Tätigkeiten der Forschungsgruppe „Automation in Usability Engineering“ der Hochschule Augsburg vor. Dort forscht man in integrierten Test- und Evaluationsumgebungen zur Situationsanalyse. Benutzer werden durch Eye- und Gaze-Tracking sowie emotionserkennende FaceReader-Software während ihrer Aktivitäten beobachtet und die dabei gewonnen Vitaldaten ausgewertet.
Details zu den einzelnen Vorträgen sind im Blogbeitrag von Dr. Lutze sowie im Tagungsband „Informatik 2016“ nachzulesen, der im Springer Verlag erschienen ist. Wer sich darüber hinaus mit dem Einsatz von Wearables und Smartwatches im Gesundheitssektor auseinandersetzen möchte, sei auf den 15. Februar 2017 verwiesen. Dann findet an der FOM München die interdisziplinäre Tagung eHealth & Society statt.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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