Pflegende im Umgang mit Schwerstkranken und ihren Angehörigen stärken
14.10.2016 – Wie lässt sich Palliation – also die Pflege Schwerstkranker – neu denken und gestalten? Diese Frage steht im Zentrum des 9. Essener Pflegetags am 10. November 2016. Antworten liefern Expertinnen und Experten sowohl aus der Wissenschaft als auch aus verschiedenen Pflegeeinrichtungen – und zwar in Form von Vorträgen und Workshops. „Wir wollen all das in den Blick nehmen, was professionell Pflegende im Umgang mit Betroffenen und ihren Angehören stärken kann“, konkretisiert Simone Spangenberg die Zielsetzung. „Dabei werden ganz unterschiedliche berufliche Settings beleuchtet“, so die 1. Vorsitzende des Essener Pflegetag e.V. weiter. Die Komplexität des Themas spiegelt sich auch im Motto der Veranstaltung wider: „Mit denen tanzen, die nicht mehr tanzen können“ rückt zudem die Lebensqualität der Betroffenen in den pflegerischen Fokus. Schirmherr des Pflegetages ist Oberbürgermeister Thomas Kufen, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch begrüßen wird.
Mit aktuellen Herausforderungen der Palliativpflege in Deutschland setzt sich Prof. Dr. Gerald Lux in seinem Vortrag auseinander. „Konkret kommt verstärkt die Frage auf, wie künftig eine menschenwürdige Sterbebegleitung finanziert und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels organisiert und gewährleistet werden kann“, nennt der FOM-Dekanatsbeauftragte im Hochschulbereich Gesundheit & Soziales ein Beispiel. Ein weiterer FOM-Experte, der sich beim Essener Pflegetag zu Wort meldet, ist Prof. Dr. Stefan Heinemann. Der Wirtschaftsethiker und Prorektor Kooperationen bezieht Stellung zum Thema „Pflege im Spannungsfeld von Ökonomie und Ethik: Notwendig, unchristlich oder einfach so wie es ist?“.
Neben diesen sehr spezifischen Vorträgen werden im Laufe der Veranstaltung auch die aktuellen berufspolitischen Strömungen sowie die (Aus)Wirkungen der Pflegestärkungsgesetze beleuchtet – durch Heinrich Recken (Vorstandsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft, Leiter des HFH-Studienzentrums Essen) und Gerd Nett (Gesundheitsmanager und Arzt). Die Brücke zum Nachmittagsprogramm bauen Susanne Johannes (Krankenschwester, Pflegeexpertin und Pflegetrainerin für Menschen mit kognitiven Defiziten und Demenz, palliativ care) und Prof. Dr. Hans Georg Nehen (Internist, bis Ende 2015 Chefarzt des Geriatriezentrums Haus Berge, Gründer und Leiter der Memory-Clinic). Sie laden dazu ein, die Lebenswelt von Demenzerkrankten kennenzulernen.
Nach der Mittagspause fordert Dr. Eckart von Hirschhausen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pflegetages per Videobotschaft auf, ihren Humor zu pflegen, um die beruflichen Herausforderungen gut zu meistern. Dieser Aspekt steht auch im Zentrum mehrerer der folgenden Workshops. Alternativ gibt es Angebote zu pflegefachlichen Themen, ethischen Fragen oder der Stärkung der eigenen Gesundheit.
Das komplette Programm des 9. Essener Pflegetages ist unter www.pflegetag-essen.de zu finden. Die Teilnahmegebühren liegen bei 25 Euro für Schülerinnen und Schüler/Auszubildende in Pflegeberufen, 48 Euro für Mitglieder des Essener Pflegetag e.V. und 68 Euro für Nicht-Mitglieder. Anmeldungen sind noch bis zum 25. Oktober über ein Formular auf der Internetseite möglich.
Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation
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