17. Akademie für Oberstufenschüler: Was machen eigentlich Wirtschaftsingenieure?  

Erste Flugversuche (Foto: Claussen-Simon-Stiftung)
Erste Flugversuche (Foto: Claussen-Simon-Stiftung)

19.10.2016 – Ungewohntes Bild an der FOM Hochschule in Hamburg: Statt Berufstätigen und Auszubildenden füllen rund 80 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler die Sitzreihen im Hörsaal. Sie erhalten Einblicke in Themen wie Industrie 4.0, Innovationsmanagement und 3D-Druck, verwickeln Lehrende in Diskussionen und bauen Drohnen. Den Rahmen des Ganzen bildet die Akademie für Oberstufenschüler, zu der die Clausen-Simon-Stiftung, die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg und die FOM zwei Mal pro Jahr einladen. Schwerpunkt der Veranstaltung Mitte Oktober: Wirtschaftsingenieurwesen.

„Wir wollen den Schülerinnen und Schülern auf der einen Seite ermöglichen, schon während ihrer Schulzeit Hochschulluft zu schnuppern“, erläutert Prof. Dr. Ralf Keim den Hintergrund. „Auf der anderen Seite möchten wir ihnen interessante Studien- und Berufswege näherbringen. In diesem Fall die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik.“ Der wissenschaftliche Studienleiter der FOM Hamburg betreut die Zusammenarbeit auf Seiten der Hochschule und freut sich, dass er für die Gestaltung des Programms auch FOM-Kolleginnen und -Kollegen gewinnen konnte. Geschäftsleiterin Dr. Sabine Quirrenbach beantwortet beispielsweise in der abschließenden Diskussionsrunde Fragen und informiert über Studienwahlmöglichkeiten, während Prof. Dr. Willi Küpper über die Aussichten von Wirtschaftsingenieuren auf dem Arbeitsmarkt spricht.

Ebenfalls inhaltlich eingebunden: Prof. Dr.-Ing. Jochen Remmel und Tommy Schafran, M.Eng., vom KCQ KompetenzCentrum für industrielle Entwicklung & Qualifikation. Der KCQ-Leiter bestreitet – unterstützt durch den externen Lehrenden Thomas Eichhorn – den Drohnenpart der Veranstaltung. „Wir geben den Schülerinnen und Schülern zunächst eine theoretische Einführung ins Thema – von technischen Daten bis zu der Frage, wo Drohnen überhaupt und wirtschaftlich sinnvoll zum Einsatz kommen können“, so Prof. Dr.-Ing. Remmel. „Anschließend heißt es dann: selbst Hand anlegen! Die Akademie-Teilnehmenden bauen – betreut von uns – ihre eigenen Drohnen und unternehmen erste Flugübungen.“

Input zum Thema 3D-Druck gibt es von Tommy Schafran, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projektes FlexLabplus Industrie 4.0 – Entwicklung von Experimentiersets zu neuen Produktionsmethoden das aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Landes NRW gefördert wird. „Hinter 3D-Druck verbirgt sich eine additive Fertigung, die ein physikalisches, aus Schichten aufgebautes Objekt aus einer digitalen Datei erschafft“, erklärt er den Schülerinnen und Schülern. „Mit ihrer Hilfe lässt sich die Individualisierung als fester Bestandteil von Industrie 4.0 flexibler gestalten.“ Darüber hinaus stellt der KCQ-Experte die Geschichte des 3D-Drucks vor, gibt einen Überblick über verschiedene Verfahren, zeigt Vor- und Nachteile auf und nennt Beispiele für den Einsatz in der Wirtschaft – von der Bionik über den Automobilbau bis zur Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an den Technikthemen ist groß. „Viele stellen auch kritische Fragen, wollen die Dinge genau wissen und sich auch über die Veranstaltung hinaus mit 3D-Druck & Co. beschäftigen“, lautet Tommy Schafrans Fazit. Beste Voraussetzungen für ein ähnlich interessiertes Publikum bei der 18. Akademie für Oberstufenschüler. Dort wird es vermutlich um das Thema Wirtschaftspsychologie gehen.

Stefanie Bergel, Referentin Forschungskommunikation